König Charles baute sich zu Prinzenzeiten 2. Standbein auf

König Charles III
Der Neo-König war als Thronfolger in mehreren Bereichen tätig.

Seit 8. September hat König Charles III bekanntlich seinen neuen Job. Aber auch in den knapp 74 Jahren davor war der Monarch nicht untätig - nicht zuletzt im Bereich der Kunst. So war Charles 1988 als Drehbuchautor für die Doku "A Vision of Britain" der BBC tätig - ein flammendes Plädoyer gegen den Weg, den die moderne Architektur eingeschlagen hat. In dieselbe Kerbe schlug später sein Buch unter demselben Titel, das im Deutschen als "Die Zukunft unserer Städte" erschien.

Architekturkritiker, Maler, Autor Charles

Der programmatische Rundumschlag gegen Glaspaläste und Betontürme blieb aber nicht das einzige Agitationsfeld für den damaligen Thronfolger, der sich bekanntlich auch im Bereich Umweltschutz und Landwirtschaft stets für eine Kehrtwende in Richtung Nachhaltigkeit einsetzte. Davon zeugt seine Publikation "The Elements of Organic Gardening" (2007) als Dokument des eigenen Biolandbaus in seinem Landsitz Highgrove.

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Herzensthema Umweltschutz

"Harmonie: Eine neue Sicht unserer Welt" (2010) wurde indes zum allgemeinen Plädoyer gegen den aktuellen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt, woraus auch eine Dokumentation entstand, in der Charles als Erzähler fungiert. Und 2017 war Charles Co-Autor eines schmalen Bändchens unter dem Titel "Climate Change". Über die 6 verschrobensten Marotten von King Charles III lesen Sie in der folgenden Bildergalerie:

König Charles baute sich zu Prinzenzeiten 2. Standbein auf

Charles hat Angst vor Scheidungen

King Charles hatte schon als Junggeselle einen Horror vor Scheidungen. Dies geht aus einem Brief hervor, den der Monarch ein Jahr vor seiner Heirat mit Lady Di an eine Empfangsdame des britischen Konsulats in Kanada schrieb und der 2015 zum Verkauf stand. In dem handgeschriebenen Brief versuchte Charles, Janet Jenkins über ihre Scheidung kurz nach der Hochzeit hinwegzutrösten. "Gott sei Dank haben Sie den Fehler früh genug entdeckt und keine Familie gegründet", heißt es in dem siebenseitigen Schreiben.

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Charles hat Angst vor Scheidungen

"Eine Familie zu gründen und einen Fehler wie diesen zu begehen ist ganz ehrlich etwas, das mich zutiefst beunruhigt", schrieb der neue König weiter und fügte ironisch hinzu: Deshalb sei er überzeugt, dass seine "Lösung, ein Mädchen aus jedem Land des Commonwealth zu heiraten, die beste" sei. Er versicherte Jenkins, künftig dafür zu sorgen, dass sie rechtzeitig gewarnt werde, "was auch immer geschieht". Janet Jenkins hatte Charles nach eigenen Angaben im Jahr 1975 kennengelernt, als dieser Montreal besuchte. Den Brief, einen von insgesamt sechs Schreiben des Prinzen, verkaufte sie später an die US-Sammlerin Alicia Carroll, wie die Spezialistin für Memorabilia des britischen Königshauses berichtete. Sie verlangte für ihn 3.900 Dollar (3.500 Euro).

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Charles sorgt sich um seine Pflanzen

King Charles III hat nicht nur einen Diener, der ihm die Zahnpasta auf die Bürste drückt, sondern auch eine persönliche Blumenarrangeurin. Eine eigene Vollzeit-Floristin, das sei einzigartig, auch wenn Stars wie Elton John ein ähnlich extravagantes Blumenfaible hätten, berichtete die "Mail on Sunday" im Jahr 2008.

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Charles sorgt sich um seine Pflanzen

Das von royalen Insidern auf mindestens 30.000 Pfund (38.000 Euro) geschätzte Jahreseinkommen seiner früheren Floristin Sarah Champier-Lowe bezahle Charles aus seiner Privatkasse. Am liebsten würde sie abends mit dem "Boss", wie Champier-Lowe den damaligen Prinzen respektvoll nannte, bei einem Glas Apfelwein in Highgrove sitzen und Leonard Cohen hören, den auch Charles schätze, hieß es einst.

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Apropos Pflanzen..

Charles, der schon in der Vergangenheit übersinnlicher Neigungen verdächtigt wurde, spricht auch mit seinen Pflanzen. Diese Enthüllung wurde vom heutigen König Anfang der 80er-Jahre in einer Fernsehsendung gemacht, die das öffentliche und private Leben von Charles und und seiner damaligen Frau Prinzessin Diana den königlichen Untertanen näherbringen sollte. "Ich gehe einfach hin und spreche mit den Pflanzen. Das ist sehr wichtig für sie", erklärte er den Zuschauerinnen und Zuschauern bei einem Rundgang durch den Garten seines Landsitzes Highgrove in der Grafschaft Gloucestershire.

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Die Sache mit den Eiern

Die Liste der mutmaßlichen Eigenheiten des britischen Königs Charles III wird noch ein Stückchen länger: Angeblich lässt er sich von seiner Küche bis zu sieben unterschiedlich lange gekochte Eier vorsetzen, um dann nach der Methode "Köpfen und Testen" das Idealei zu ermitteln.

Die Eier-Eigenart des Monarchen enthüllte der renommierte britische TV-Moderator und Autor Jeremy Paxman 2006 in seinem Buch "On Royalty". Paxman will die Abneigung des Königs gegen zu weich sowie zu hart gekochte Eier und dessen Methode, damit umzugehen, aus informierten Kreisen haben.

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Die Sache mit den Eiern

Eine Sprecherin des Prinzen lehnte damals jeden Kommentar ab. Bei der Eierfrage handele es sich um "eine persönliche Angelegenheit", zu der man nicht Stellung nehmen könne.

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Der Ärger wegen des Kaffee-Einlaufs

Weil sich Charles 2004 für tägliche Kaffee-Einläufe als wirkungsvolles Mittel gegen Krebs ausgesprochen hat, sind ihm von einem führenden Krebsspezialisten öffentlich die Leviten gelesen worden. Professor Michael Baum von der Universität London bezichtigte ihn damals in einem offenen Brief im Fachmagazin "British Medical Journal" des Machtmissbrauchs und sprach ihm jeden medizinischen Sachverstand ab.

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Der Ärger wegen des Kaffee-Einlaufs

Charles hatte in einer öffentlichen Rede über eine von den Ärzten bereits aufgegebene Krebspatientin berichtet, die genesen sei, nachdem sie die Gerson Diät ausprobiert hatte - eine Ernährungsweise, die viel Gemüse und tägliche Kaffee-Einläufe propagiert. Der König setzt sich seit mehr als 30 Jahren für alternative Heilmethoden ein.

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Charles' Abneigung gegen moderne Architektur

Immer wieder hatte Charles moderne Architekten angegriffen - vor rund 30 Jahren gar mit einem eigenen Buch. In dem Werk mit dem Titel "A Vision of Britain" (Eine Vision von Großbritannien) schrieb er unter anderem: "Die modischen Architektur-Theorien der fünfziger und sechziger Jahre haben deformierte Monster hervorgebracht, die unsere Städte, Dörfer und Landschaft heimsuchen. Als Folge von 30 Jahren des Experimentierens mit revolutionären Baustoffen und neuen Ideen, des Überbordwerfens aller traditionellen Regeln und mit der Theorie, dass der Mensch eine Maschine ist, sind wir zu Frankensteins Monstern gekommen, die weitgehend ungeliebt sind, außer von den Professoren, die sie in Labors ausgebrütet haben."

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Charles' Abneigung gegen moderne Architektur

Eine Gruppe damals führender britischer Architekten, unter ihnen Richard Rogers, der Schöpfer des Centre Pompidou, schlug in einem im britischen Fernsehen ausgestrahlen Film zurück. Sie meinten, Charles sei besessen, kurzsichtig und konfus.

Die gesellschaftspolitischen Interventionen und Weckrufe sind allerdings nicht das Einzige, das sich in der Bibliografie des Neo-Königs findet. 1980 wurde sein Kinderbuch "The Old Man of Lochnagar" veröffentlicht. Das Werk über einen in einer Höhle hausenden Alten wurde später auch in einen Animationsfilm und ein Musical transformiert. Auch Literatenkollegen zollte der damalige Prince of Wales seinen Respekt, gab er doch 1995 seine persönlichen Favoriten aus dem Œuvre Shakespeares heraus. Und er sprach als Hördatei zum Tag der Dichtung das Gedicht "Fern Hill" von Dylan Thomas ein.

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Und nicht zuletzt griff Charles immer wieder auch zum Pinsel und nicht nur zum Stift und betätigt sich als Aquarellmaler, wobei Landschaften und Herrenhäuser zu den bevorzugten Motiven gehören. 2021 waren in der Londoner Garrison Chapel 79 Arbeiten aus der Hand des Meisters ausgestellt.

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