König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich
Es ist der 35. offizielle Besuch von Charles in Frankreich. Er und Camilla waren zuletzt 2019 zum 75. Jahrestag der Landung der Alliierten in Frankreich gewesen.

Erst der König, dann der Papst: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat ein dichtes Programm in dieser Woche. Am Mittwoch begannen der britische König Charles III. und seine Frau Camilla ihren Staatsbesuch. Wenn Macron sie am Freitag wieder verabschiedet, trifft zeitgleich Papst Franziskus in Marseille ein, der daher von Premierministerin Elisabeth Borne empfangen wird.

Charles III. hätte eigentlich im März kommen wollen, aber zu der Zeit wurde Frankreich von gewaltsamen Ausschreitungen bei Protesten gegen die Pensionsreform erschüttert. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt, und Macron dürfte darauf hoffen, dass von den hochrangigen Gästen etwas Glanz auf ihn abstrahlt. Fotos von Charles' und Camillas Ankunft in Frankreich sehen Sie in der folgenden Bildergalerie zum Druchklicken:

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

Charles und Camilla in Frankreich

Charles und Camilla in Frankreich

Premierministerin Elisabeth Borne begrüßt das britische Königspaar

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

König Charles in Frankreich: Die Gründe, Treffen und Tabuthemen des Staatsbesuchs

Charles und Camilla in Frankreich

Durchgetakteter Zeitplan

Zum Auftakt des Königsbesuchs ist ein Gedenkakt am Grabmal des Unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen in Paris geplant. Anschließend können Neugierige einen Blick auf das Königspaar erhaschen, wenn es die mit zwei verschiedenen blau-weiß-roten Flaggen geschmückten Champs-Elysées hinunterfährt: Präsident und König vorneweg, die Ehefrauen in einem zweiten Wagen hinterher.

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Nach einem Zweiertreffen von Charles III. und Macron im Elysée soll es im Spiegelsaal von Versailles ein Staatsbankett mit etwa 180 Gästen geben. In dem prunkvollen Barocksaal mit mehr als 350 Spiegeln war 1919 der Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichnet worden.

Charles' Mutter, Königin Elizabeth II., hatte dort 1957 mit dem französischen Präsidenten René Coty auf die Freundschaft der beiden Länder angestoßen. Damals sei vor jedem Gast ein Körbchen mit roten Rosen aus Zucker gestanden, berichtete Le Monde.

Am Donnerstag will Charles eine Rede im französischen Senat halten und anschließend mit Macron die Pariser Kathedrale Notre-Dame besuchen. Auch viele Briten und Britinnen hatten nach dem verheerenden Brand 2019 für die Restaurierung des gotischen Meisterwerks gespendet. Königin Camilla und die Präsidentengattin Brigitte Macron wollen zudem einen neuen britisch-französischen Literaturpreis ausloben.

Da zu einem Staatsbesuch immer auch ein Abstecher in eine andere Stadt gehört, reisen Charles und Camilla am Freitag nach Bordeaux weiter. Auch dort treten sie in die Fußstapfen von Elizabeth II., die 1992 die Stadt besucht hatte. Das Königspaar will unter anderem ein Bio-Weingut besuchen und sich über die Aufforstung nach den schlimmen Waldbränden im vergangenen Jahr informieren.

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In der Gegend um Bordeaux leben traditionell viele Briten und Britinnen. Nicht alle freuen sich über den Besuch des Monarchen. "Ein unglaublicher Anachronismus in einem demokratischen Land", meint Andy Smith, Vorsitzender des lokalen Cricket-Clubs.

Symbolik im Vordergrund, "Tabu" Konflikte wohl ausgespart

Nach offizieller Darstellung soll der Besuch die gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Werte der beiden Staaten feiern. Dabei stehe die Zusammenarbeit beim Schutz der Artenvielfalt und beim Klimaschutz, aber auch bei Sicherheit und Verteidigung im Vordergrund, hieß es in der britischen Botschaft.

Dauer-Konfliktthemen wie etwa der Umgang mit den Migranten, die in Schlauchbooten den Ärmelkanal durchqueren, dürften bei dem Besuch kaum angesprochen werden. Die französischen Behörden kündigten kürzlich den Einsatz von bis zu 76 Kameras an Drohnen und Hubschraubern an, um die nordfranzösische Küste zu überwachen.

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