Katharina Straßer: "Musik ist meine große Leidenschaft!"
Wo kann man zumindest ein bisschen ungestört mit einer vielbeschäftigten "Working Mum" plaudern? Richtig, beim Frisör. Und genau dort, nämlich in der kleinen, aber feinen Wiener "Haar & Lichtwerkstatt", hat der KURIER Schauspielerin und Mama des dreijährigen Emil, Katharina Straßer, getroffen – und das hat einen speziellen Grund, denn sie feiert am Montag ein ganz besonderes Debüt. Sie tritt zum ersten Mal mit "Die fromme Helene" im Wiener Musikverein (Folgetermin ist am 16. November um 20 Uhr) auf. Und da wird sie nicht nur aus den bekannten Wilhelm-Busch-Texten rezitieren, sondern auch singen! Von Hugo Wiener, über Wolfgang Ambros bis hin zur Lady Gaga!
Dabei sei angemerkt, dass sie eigentlich gar keine Noten lesen kann. "Ich mache alles nach Gehör. Da sind die Leute, die mit mir arbeiten, oft erstaunt, wenn die mir Noten geben und ich dann sage: ,Das bringt mir gar nix’, weil ich weiß nur, ob es rauf oder runter geht. Mir muss die Melodie immer zuerst wer vorspielen, aber ich bin Gott sei Dank recht schnell. Noten sind für mich schrecklich. Das ist wie Mathe. Ich find das ist so ein schwieriges, komplexes System", lacht sie. Darum ist auch ihre "Karriere"! als Klavierspielerin letztendlich gescheitert. Zumindest bis zur Blockflöte hat es gereicht.
Sie würde auch sehr gerne eine eigene CD aufnehmen, denn Musik ist ihre große Leidenschaft. "Ja absolut. Ich bin eh mit einem Produzenten am Arbeiten, aber es scheitert an der Zeit. . Singen ist einfach irgendwie was anderes. Da trägt dich die Musik so. Da funktioniert für mich das Theater wirklich noch als Theater. Während das Schauspiel hat irgendwie den Zauber verloren, vor allem, wenn du nur ein reines Sprechstück hast. So eine Sendung, wie der Peter Alexander hatte, so was würde ich gerne machen. Ich hätte zum Beispiel auch gerne so eine Sendung wie "Inas Nacht". Einen Late-Night-Talk. Leider gibt es bei uns nicht wirklich einen Sendeplatz dafür. Wir haben ,Stermann und Grissemann' und es hat jetzt niemand darauf gewartet, dass ich sowas mach, aber sowas würde ich total gerne machen. Kann man ja appellieren", zwinkert sie.
Sie erzählt auch ganz begeistert, dass Söhnchen Emil endlich schnullerfrei ist und sie sich jetzt schön sogar ein zweites Kind vorstellen könnte. "Prinzipiell ja. Jetzt langsam. Bis jetzt konnte ich es mir gar nicht vorstellen, aber jetzt langsam könnte ich es mir vorstellen, aber es ist zurzeit noch kein Thema."
Dann wird es das Gespräch wieder etwas ernster, die ,Me too’-Debatte ist selbstverständlich auch an ihr nicht vorüber gegangen.
"Prinzipiell finde ich es ein wichtiges Thema und wichtig, dass man darüber redet. Aber ich finde, es wird jetzt alles in einen Topf geschmissen und man muss genau differenzieren. Es sind 1000 verschiedene Situationen, die es alle gilt, einzeln zu überprüfen. Ich finde nicht, dass man alles pauschalisieren kann, das passiert jetzt aber gerade. Es ist ein Unterschied, ob eine Frau, die es darauf anlegt, immer mit Ausschnitt und Minirock kommt und sich beim Chef anbiedert und einmal einen Spruch kassiert, oder wenn man der Praktikantin beim Kopierer am Hintern greift. Das geht überhaupt nicht! Ich finde, man darf die Sex-Karte auch einfach nicht spielen. Das dürfte am Arbeitsplatz kein Thema sein, aber das gilt auch für die Frau. Die müsste sich dann auch so verhalten. Ich finde, tiefe Dekolletés und Miniröcke am Arbeitsplatz einfach unangebracht. So wie ich wahrgenommen werden will, so muss ich mich auch geben. Und wenn jemand wo hin grapscht, ist das unverzeihlich! Wichtig ist, dass man es eben nicht in einen Topf wirft. Ich finde, jeden Fall müsste man einzeln prüfen, aber dass Männer nicht hingreifen dürfen, das ist absolut klar. Warum sollten sie auch? Das ist ja logisch. Die Frau ist ja auch kein Freiwild, also das ist indiskutabel. Aber ich finde trotzdem, auch die Frau hat die Verantwortung. Es müssen sich beide ändern. Es gibt ja auch diese Frauen, die sich so anbiedern, das finde ich auch nicht okay. Aber ich finde ganz wichtig, dass man darüber redet und die Frauen müssen versuchen stark zu sein. Es muss möglich sein, in einem Betrieb – auch wenn es dein Chef ist - , dass du als Frau sagen kannst: Moment! Stopp! Das geht nicht. Er hat mich angegriffen und da muss immer die Entscheidung sein, dass nicht die Frau dann gekündigt wird, sondern er. Das muss klar sein, dass man das sagen darf und so einen Fall anzeigen kann. Das finde ich ganz wichtig, dass man auf jeden Fall darüber reden darf – auch wenn man die kleine Kellnerin ist und es ist aber der Chef gewesen, muss trotzdem die Frau dann Recht haben, oder eben der Mann, dem das passiert ist – je nachdem, wer bedrängt wird. Der in der schwächeren Position muss Recht haben. Wenn es so ist."
Ihre nächsten Termine im Kurzüberblick:
16. Nov.,
Wiener Musikverein, „Fromme Helene“ (Zusatztermin)
30. Nov., Vöcklabruck, „Wien für Anfänger“
1. Dez., Wels, „Wien für Anfänger“
Ab 21. Dez., „My Fair Lady“, Volksoper Wien
und am 30. Dez. ist sie mit "Hergott für Anfänger" im ORF zu sehen.
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