Jetzt packt Harvey Weinsteins Assistentin aus

Jetzt packt Harvey Weinsteins Assistentin aus
Zelda Perkins hat der BBC ein Interview gegeben und bricht damit ihren Verschwiegenheitsvertrag.

Auch ihre Karriere hat Harvey Weinstein runiert, erzählt Zelda Perkins. Sie war in den Neunzigern mit nur 19 Jahren die Assistentin von dem nunmehr tief gefallenen Produzenten geworden.

Perkins hat nach Streitigkeiten einen Verschwiegenheitsvertrag unterzeichnet, den sie für ein Interview mit der BBC aber nun gebrochen hat.

Beschuldigt Disney und Miramax

Sie packt aus, dass nicht nur Weinstein selbst alles daran setzte, dass seine Missbrauchsfälle nicht publik wuden, "sondern das Management bei Disney, das alles getan hat, um ihn zu decken." Sie prangert die Filmstudios Miramax und Disney direkt an, den mächtigen Produzenten mit allen Mitteln geschützt zu haben, um sich das Geschäft nicht zu runieren.

Ob er sexsüchtig gewesen sei? "Er ist nicht sexsüchtig. Er ist süchtig nach Macht. Es gibt ihm einen Kick, Menschen zu unterwerfen. Er hatte uns alle in der Hand."

Jetzt packt Harvey Weinsteins Assistentin aus
Film producer Harvey Weinstein attends the 2016 amfAR New York Gala at Cipriani Wall Street in Manhattan, New York February 10, 2016. REUTERS/Andrew Kelly

Auch Perkins hat er nackt gebten, ihn zu massieren - was sie ablehnte. Weinstein forderte sie auch auf, sich neben ihn zu setzen, während er badete. Aber sie konnte mit dem Produzenten und seinen Aktionen umgehen, wie sie erklärte.

Das Problem begann erst, als eine Mitarbeiterin ihr erzählte, dass Harvey vesucht hatte, sie zu vergewaltigen. Darauf sprach ihn Zelda Perkins direkt an. Doch Weinstein schwor bei dem Leben seiner Kinder, dass die Aussage ihrer Kollegin nicht stimmte.

Vor Gericht keine Chance

Perkins glaubte ihm jedoch nicht und kündigte gemeinsam mit der anderen Mitarbeiterin. Sie wollten gemeinsam gegen Weinstein vorgehen - doch dann habe das wahre Trauma erst begonnen, so Perkins. Die Anwälte erklärten ihr, dass sie keinen Beweis für die Tat hätten, weil die Betroffene kurz nach dem Vorfall nicht zu Polizei und Arzt gegangen war.

Es sei vor allem das System - das Filmstudio - um ihn herum gewesen, das alles versuchte, um sie mundtot zu machen. Das Studio hatte die besten Anwälte und Perkins kein Geld. "Es war wirklich schockierend und verängstigend, zu sehen, dass das Gericht mir hier nicht helfen kann."

Schließlich konnte sie nur erzwingen, dass der Vertrag von Weinstein geändert und er gefeuert wird, wenn es noch einmal Beschwerden gibt. Im Gegenzug hat sie einen Verschwiegenheitsvertrag unterzeichnet und 168.000 Dollar erhalten.

Ruf zerstört - musste auswandern

Weil die Firma ihren Ruf danach zerstörte und sie als "verdächtig" bezeichnet wurde, hatte sie keine Chance mehr in der Filmwelt Fuß zu fassen, wie sie selbst meint.

Schließlich zog Zelda Perkins nach Mittelamerika, um Pferde zu trainieren. Dort lebt sie bis heute.

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