Jennifer Coolidge: Von Stifler’s Mom zur Ikone und "Frau des Jahres"
Sie ist momentan sicher eine der coolsten Frauen Hollywoods, dabei hat Jennifer Coolidge (61) lange selbst an sich gezweifelt. Nach dem Besuch der "American Academy of Dramatic Arts" in New York machte sie ihre ersten Erfahrungen im Comedy-Bereich als Mitglied der "Groundlings Main Company" in Los Angeles.
Einem breiten Publikum wurde sie bekannt als "Stifler’s Mom" in der American-Pie-Filmreihe (1999–2020), wo sie den Begriff MILF (halbwegs jugendfrei übersetzt: Eine Mutter, die man so richtig scharf findet und mit der man gerne ins Bett gehen würde) mitgeprägt hat. 2001 mimte sie in "Natürlich blond" und "Natürlich blond 2" an der Seite von Reese Witherspoon (46) die bisserl dümmliche, aber sehr liebenswerte Nagelpflegerin Paulette Bonafonte.
Sexy Image
Und schon war ihr Image quasi festgelegt – ziemlich sexy, aber eher einfach gestrickt. "Manchmal sagen Leute zu mir: 'Oh, ich bin echt froh, dass du nicht die Frau bist, die du in diesem oder jenem Film gespielt hast'", erzählte sie mal in einem Interview. Von 2011 bis 2017 wurde dieses Image noch verstärkt, da spielte sie nämlich in der Serie "2 Broke Girls" die Rolle der Polin Sophie Kachinsky – und wieder ging es da hauptsächlich um ein sexy Auftreten.
Doch dann kam Drehbuchautor Mike White (52), der sie unbedingt für die Serie "The White Lotus" haben wollte und Coolidge überreden musste, mitzuspielen. "Das Traurigste am Leben ist, dass man Urteile über sich selbst fällt. Wenn ich keine großartigen Rollen bekomme, komme ich zu dem Schluss, dass die Leute denken, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Und dann fälle ich das Urteil, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Man muss tatsächlich einen Mike White haben, der hereinkommt und sagt: "Ich denke, du kannst das'." Und wie sie das konnte. Die Rolle brachte ihr einen Emmy und einen Golden Globe ein.
"Ich dachte, ich würde Königin von Monaco werden. Aber wie das häufig ist mit Träumen: Das Leben kam dazwischen." Man werde älter und realisiere, Mist, es wird nicht mehr passieren, sagte sie in ihrer Globe-Rede über ihre Träume. "Du hast mir einen neuen Anfang gegeben. Du hast mein Leben auf Millionen von Arten verändert", streute sie White Rosen.
Frau des Jahres
Und jetzt wurde sie noch mal geehrt. Die Theatergruppe der Harvard-Universität hat sie als "Frau des Jahres" mit dem "Hasty Pudding"-Preis bedacht. Da wurde sogar extra eine Parade für sie veranstaltet. "Ich war so überwältigt, dass diese Erfahrung passiert. Ich habe es nie kommen sehen. Es haut jede Art von Film oder Fernsehshow um, die ich je gemacht habe", zeigte sich die Schauspielerin ganz gerührt.
Und sie erinnerte auch an ihre diversen Tiefpunkte. "Es gab Zeiten, in denen ich das Gefühl hatte, dass alles nicht sehr gut laufen würde. Mit meinen Gefühlen, als ein junger Mensch extrem hoffnungsvoll zu sein und riesige Träume zu haben und auch sehr, sehr schwache Momente zu haben und dann heute Nacht hier zu sein… das alles hat sich gelohnt, es hat sich gelohnt!"
Und genau dafür lieben sie ihre Fans, einfach erfrischend ehrlich und natürlich.
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