Jane Fonda konnte sich vor dem Tod ihres Vaters Henry mit ihm aussöhnen

Jane Fonda
Henry Fonda starb am 12. August 1982 im Alter von 77 Jahren an Herzversagen.

Jane Fonda war lange Zeit nicht gut auf ihren berühmten Vater zu sprechen. Doch Jahrzehnte nach Henry Fondas Tod sind die bitteren Gefühle in Bewunderung umgeschlagen. "Sein Vermächtnis inspiriert mich und macht mich stolz", sagte Richard Lugners heuriger Opernballgast 2007 bei den Filmfestspielen in Cannes.

Emotionales letztes Gespräch

In einem von der US-Zeitschrift veröffentlichten Video spricht Fonda mit TV-Moderator Chris Wallace über frühere Zeiten. Sie habe ihren Vater in einem ihrer letzten gemeinsamen Momente vor seinem Tod zum ersten Mal "zusammenbrechen und weinen" sehen. Auf die Frage, ob die beiden ihre Differenzen noch klären konnten, antwortete Fonda: "Bevor er starb, konnte ich ihm sagen, dass ich ihn liebe und dass ich ihm für alles, was nicht war, vergeben habe", so die Schauspielerin. "Und dass ich hoffe, dass er mir verzeiht, dass ich keine bessere Tochter bin. Ich konnte ihm das sagen."

Henry habe "nichts gesagt". "Aber er hat geweint", so Fonda. "Das hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich hatte noch nie gesehen, wie mein Vater zusammenbrach und weinte. Es war gewaltig."

Über ihre eigene Mutterrolle sagte Fonda im Interview: "Ich war nicht die Art von Mutter, die ich mir für meine Kinder gewünscht hätte. Ich habe großartige Kinder - talentiert, klug. aber ich wusste einfach nicht, wie ich es angehen sollte."

Verkörperte er auf der Leinwand meist den aufrechten uramerikanischen Helden, so galt der fünf Mal verheiratete Schauspieler Henry Fonda privat als kalt und unnahbar. Der Suizid von Ehefrau Frances Seymour Brokaw im Jahr 1950 überschattete die Beziehung zu seinen beiden Kindern Peter und Jane, die ihm als Schauspieler nacheiferten. "Mein Vater konnte seine Gefühle nicht zeigen. Das war für uns Kinder sehr hart, aber ich habe ihm verziehen, denn er hat sein Bestes versucht", lenkte Jane Fonda später ein.

Auch Peter Fonda, der mit dem Kultfilm "Easy Rider" berühmt wurde, hat sich inzwischen mit dem Vater ausgesöhnt. Als er vor Jahren auf dem "Hollywood Walk of Fame" mit einem Stern geehrt wurde, den auch schon Henry Fonda auf dem berühmten Gehsteig erhalten hatte, freute sich der Schauspieler, es sei großartig, nun seinem Vater Gesellschaft zu leisten.

Über Henry Fonda

Der Sohn eines Druckers, am 16. Mai 1905 im mittleren Westen der USA geboren, studierte zunächst Journalismus, schlug sich dann mit Gelegenheitsjobs durch, bis er als technischer Assistent an einem Kleinstadttheater die Liebe zur Schauspielerei entdeckte. Nach seinem ersten Broadway-Hit in dem Stück "Der Farmer will heiraten" (1934) wurde Hollywood auf den Darsteller mit den prüfenden, tiefblauen Augen aufmerksam.

Fonda wurde zum Liebling von Starregisseur John Ford, der ihn gleich für acht Rollen verpflichtete, darunter das Präsidentenporträt "Der junge Mr. Lincoln" (1938) und das Steinbeck-Drama "Früchte des Zorns" (1940), das ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Nach einem halben Jahrhundert auf der Bühne und vor der Filmkamera erhielt Fonda 1981 endlich seine erste Academy-Trophäe, einen "Ehren-Oscar" für sein Lebenswerk. Es war einer seiner letzten öffentlichen Auftritte.

Auf einen Stock gestützt, pries der damals 75-Jährige die Auszeichnung mit der vergoldeten Statue als den "Höhepunkt" seiner langen Karriere. Als Fonda ein Jahr später für das Familiendrama "Am goldenen See" endlich die langverdiente Trophäe als bester Hauptdarsteller erhielt, war der Schauspieler schon zu krank, um den Oscar persönlich in Empfang zu nehmen. Es war der einzige Film, in dem Vater und Tochter gemeinsam vor der Kamera standen.

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