Jamie Lee Curtis: "Ich bin für immer ein Junkie"

Jamie Lee Curtis: "Ich bin für immer ein Junkie"
Sich Kokain mit ihrem Vater Tony Curtis zu teilen, gehört ebenso zu ihrer Biografie, wie Schmerztabletten mit Rotwein runterzuspülen.

Bereits im letzten Jahr ging Hollywoodstar Jamie Lee Curtis mit ihrem Suchtproblem an die Öffentlichkeit. Über zehn Jahre hinweg war die heute 60-jährige Schauspielerin abhängig von Schmerzmitteln, die sie "heimlich stahl".

Koks mit Tony Curtis

Im Interview mit Variety eröffnete Curtis nun noch einmal die Bandbreite ihrer Erkrankung und erzählte, wie sie den Absprung schaffte. "Ich habe mit meinem Vater Drogen geteilt. Ich habe Kokain genommen und einmal Freebase (Kokain-Variante, Anm.). Aber das war das einzige Mal, dass ich das tat, und ich tat das mit ihm", gesteht sie. Das sei definitiv einer der Tiefpunkte ihres Lebens gewesen. Dass ihr Vater Tony Curtis bis zu seinem Tod 2010 schwer alkohol- und drogenabhängig war, ist kein Geheimnis. Auch Jaime Lees Halbbruder Nicholas kämpfte mit einer Drogensucht, der er 1994 infolge einer Überdosis Heroin erlag.

Gast entdeckte Geheimnis

Curtis' Sucht hingegen etablierte sich 1989 nach einer Augenoperation. Von da an bis 1999 schluckte sie täglich Vicodin, bis eine brasilianische Heilerin, die die Weihnachtstage bei ihr und ihrem Mann verbrachte, sie dabei erwischte, wie sie beim Einpacken der Geschenke fünf Tabletten mit einem Glas Rotwein runterspülte. "Weißt du, ich sehe dich mit deinen kleinen Pillen", sagte sie laut Curtis. "Ich sehe eine tote Frau", soll die Heilerin weiters gesagt haben. Dass auf einmal jemand von ihrem bis dahin gut gehüteten Geheimnis wusste, habe Curtis zum Umdenken bewegt.

Albtraum

Als sie sich dann einer Freundin anvertraute und diese zugab, von den gleichen Tabletten abhängig zu sein, und ihr einen bestechlichen Arzt empfahl, war sie sich endgültig sicher, mit den Drogen aufhören zu müssen. "Ich hatte einen Traum. Dass ich auf ihrer Beerdigung bin, mit Blut an den Händen, während ich ihre Kinder umarme. Oder, dass sie auf meiner Beerdigung ist und Blut an den Händen hat, während sie meine Kinder umarmt", erzählt Curtis. Bereits tags darauf habe sie sich in eine Suchtklinik begeben und sei seit diesem Tag clean.

Eine Herausforderung sei im letzten Jahr allerdings gewesen, dass sie sich gleich zwei Mal die Rippen gebrochen habe und Schmerzmittel, "die sie einst so liebte", nehmen musste, "um zu existieren". Allerdings sei dies unter strenger ärtzlicher Überwachung und mit größter Vorsicht passiert. Denn obwohl Curtis seit 20 Jahren ansonsten kein Vicodin angefasst hat, sei sie "für immer ein Junkie".

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