"Bin hier, weil ich nicht gebrochen bin": Ines Anioli packt über Vergewaltigung aus

"Bin hier, weil ich nicht gebrochen bin": Ines Anioli packt über Vergewaltigung aus
Bei einem Networking-Event für Frauen kam Ines Anioli auf ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen zu sprechen.

Nachdem Ines Anioli öffentlich gemacht hatte, von ihrem Ex-Freund während ihrer Beziehung sexuell bedrängt worden sein soll und diesen angezeigt hat, wurde die Podcasterin in den sozialen Medien angegriffen. Nur wenige schenkten der deutschen Hörfunkjournalistin glauben. Schließlich wurde das Verfahren eingestellt. 

Ines Anioli: "Ich bin heute hier, weil ich nicht gebrochen bin"

"Ich bin heute hier, weil ich nicht gebrochen bin", erklärte Anioli nun den Teilnehmerinnen des zweiten "FRAUEN100"-Events. Es war der erste öffentliche Auftritt, bei dem sie sich zu den zuvor erhobenen Vorwürfen äußerte. "Ich, Ines, habe meinen Exfreund angezeigt wegen Körperverletzung, sexuellen Übergriffs und Vergewaltigung. Mehr darf ich nicht sagen - ich darf nur Dinge sagen, die ich beweisen kann", sagte die 35-Jährige in ihrer Ansprache bei dem Networking-Event.

Als sie ihre Geschichte öffentlich machte, sei sie mit Hass-Kommentaren bombardiert worden. Sie sei von wildfremden Menschen als "abartig" bezeichnet worden, es würde ihr "sowieso niemand glauben", so Anoli. 
"Dass Vergewaltigung nicht nur in einem Busch stattfinden kann, das bekommen viele Menschen nicht zusammen. Und das bekommen viele Menschen auch nicht zusammen, wenn der Ex der Glücksbärchi der Nation ist", teilte sie aus. Nun will sie sich für Opfer, die ähnliches erlebt haben stark machen und diesen Mut geben.

"Wenn es der Täter nicht geschafft hat, sein Opfer dauerhaft zu brechen, dann ist die Gesellschaft offenbar enttäuscht", richtete sie ihren Kritikern aus.

"Ein schlechtes Opfer tanzt gerne in Unterhose auf Instagram", stichelte die Podcasterin und appellierte an Internet-Trolle: ""Ich möchte, dass ihr den Opfern glaubt!"

Therapie und Freundinnen gaben ihr Halt

Mit RTL sprach Anioli am Rande der Veranstaltung auch über ihren persönlichen Umgang mit den von ihr geschilderten Erfahrungen. Sie habe Hilfe vonseiten ihres Umfelds und einer Therapie in Anspruch genommen. "Ich bin sehr dankbar für meine Freundinnen, ich bin sehr dankbar für meine Therapeutin, die wirklich großartige Arbeit geleistet hat", erklärte sie. Die Reaktionen auf ihre Anschuldigungen hätten sie die Branche, in der sie arbeitet, noch mehr hassen gelernt. "Auf der anderen Seite aber bin ich immer noch da und ich freue mich, dass ich selbstständig bin, dass mir die Sachen, die ich mache, nicht auch noch weggenommen wurden und ich bin dankbar für den ganzen Rückhalt."

Luke Mockridges Exfreundin hatte ihre Erfahrungen mit einer toxischen Beziehung zuvor im Oktober 2020 in ihrem Podcast thematisiert - ohne Namen zu nennen. "Ich hab Gewalt erlebt. Sexuelle Gewalt. Gewalt gegen meinen Körper und gegen meine Seele", erzählte Anioli unter anderem. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe veröffentlichte Luke Mockridges Stamm-Sender Sat.1 ein Statement, das vielen sauer aufstieß. Darin war zu lesen: "Es gibt aus guten Gründen kein juristisches Verfahren gegen Luke. Einen Menschen aufgrund von Gerüchten in den sozialen Netzwerken an den Pranger zu stellen, ist eine moderne Form der Lynchjustiz."

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