"Haut geschädigt": Jessica Chastain saß für neuen Film sieben Stunden in der Maske
Die Verwandlung der US-Schauspielerin Jessica Chastain in die frühere US-Fernsehpredigerin Tammy Faye Bakker hat ihr einiges abverlangt. Chastain musste sich für das Biopic "The Eyes of Tammy Faye" nicht nur stundenlang in die Maske begeben, sondern das schwere Make-up über viele Tage hinweg tragen, wie sie der Los Angeles Times verriet - offenbar mit Folgen. "Ich denke, ich habe meiner Haut damit dauerhaften Schaden zugefügt. (...) Ich esse clean, pflege meine Haut sehr gut und ich halte mich von der Sonne und all dem Zeug fern. Aber es ist schwer. Das Gewicht der Maske auf deinem Körper dehnt deine Haut aus."
Bakker war 2007 nach einem jahrzehntelangen Kampf gegen Dickdarmkrebs verstorben. Sie war die Ehefrau des moralisch und strafrechtlich gestrauchelten Fernseh-Predigers Jim Bakker. Einst einer der einflussreichsten Fernseh-Evangelisten, war Bakker 1989 zu 45 Jahren Gefängnis schuldig gesprochen worden, seine Anhänger um Millionen Dollar geprellt zu haben. Nach fünf Jahren kam er allerdings wieder frei.
Make-up-Marathon
Als sie sich das erste Mal in voller Montur auf dem Bildschirm sah, sei sie dennoch "ausgeflippt", sagte Chastain. "Ich dachte: 'Ich weiß nicht, wie ich mich so verhalten soll.' Die Leute denken, es sei einfacher, aber das ist es nicht. Du musst durch das Make-up spielen – du darfst die Maske nicht die Leistung sein lassen", so die Schauspielerin über die Hürden hinter ihrer Verwandlung. Die längste Transformation habe siebeneinhalb Stunden gedauert, erinnerte sich Chastain. Am Set sei sie daraufhin "panisch" und mit "Hitzewallungen" angekommen. Als die Dreharbeiten begannen, habe sie keine Energie mehr gehabt. "Es war, als würde ich jeden Tag einen Langstreckenflug machen. (...) Es hat mich beunruhigt. Ich machte mir Sorgen um meinen Kreislauf. (...) Aber es ist in Ordnung. Es ist für meine Kunst."
Inzwischen ist Chastain aus Hollywood nicht mehr wegzudenken. Als Kind hat sie sich aber eigenen Angaben zufolge wie eine Außenseiterin gefühlt. "Ich hatte superkurze rote Haare, war schlecht in der Schule und trug jeden Tag meine roten Cowboystiefel", sagte sie einst der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
"Ich hatte keine Ahnung, wie ich meine Gefühle ausdrücken sollte, und fand keine Gruppe, zu der ich gehören konnte. Dabei war mein einziger Wunsch, normal zu sein." Erst in der Schauspielklasse habe sie das Gefühl gehabt, auf ihre Weise normal zu sein - in einer "Gruppe von Menschen, in die ich hinein passte". Die Kreativität habe sie vereint, daraus habe sie Wichtiges gelernt: "Selbst wenn du denkst, du gehörst nicht dazu, hast du einfach noch nicht deine Truppe von Gleichgesinnten gefunden."
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