Erstes TV-Interview nach Ehe-Aus: Becker offen wie nie
Zwei Monate nach Bekanntwerden seiner Trennung von Lilly Becker hat Boris Becker nun sein erstes TV-Interview gegeben. In diesem äußerte er sich zum Ehe-Aus. In der Sat.1-Sendung "Feierabend" sprach die Tennislegende überraschend offen über die Beziehung mit Lilly und die Trennung nach 13 gemeinsamen Jahren.
"Es gab schon bessere Zeiten"
"Es gab in der Tat schon bessere Zeiten", gestand Becker, fügte aber hinzu: "Aber man soll auch nicht alles für bare Münze nehmen, was man so liest. Ich glaube sogar, dass meine Frau und mein Sohn zuhause auf dem Sofa sitzen und zuschauen. Also hier: Liebe Grüße aus Berlin."
"Wenn man sich verliebt und heiratet, hat man natürlich vor, das auch ein Leben lang zu sein. Es hat nicht hingehauen. Ich bin leider nicht alleine in diesem Spiel, das man Heirat und Ehe nennt", so der 50-Jährige über seine Trennung von Lilly. "Es ist immer schade, es tut weh, es ist unangenehm. Gerade wenn man einen kleinen Sohn hat. Aber wir sind zwei vernünftige Menschen und werden eine gute Lösung finden."
"Vorreiter der Patchworkfamilie"
Was die Zukunft seiner Familie anbelangt, gibt sich der ehemalige Tennisprofi, der von 1993 bis 2000 mit seiner ersten Frau Barbara verheiratet war, optimistisch: "Ich bin ja fast ein Vorreiter der Patchworkfamilie mit meiner Ex-Frau Barbara haben wir das gut hinbekommen, wenn wir eben beide zusammenhalten und beide realisieren, es geht um das Wohl des Kindes. Das ist in dem Fall auch so. Wir haben beide den Amadeus, und da muss eben eine Lösung gefunden werden."
Auch über seinen Streit mit Lilly Becker in ihrer Londoner Villa und den Polizeieinsatz klärte Becker auf: "Wie Sie alle wissen, habe ich eine sehr temperamentvolle Frau und die kann schon mal lauter werden. Das ist auch alles passiert, als ich live Roger Federer gegen Kevin Anderson in Wimbledon kommentiert habe. Mein Sohn Elias war im Haus und rief mich an und sagte ‚Papa komm nach Haus!‘ Und ich meinte ‚Ich kann gerade nicht, ich bin gerade live dabei!‘ Da haben sich die Gemüter wieder beruhigt, und ich hoffe, dass wir jetzt auch bald das Ende finden."
Streit um Geld?
Gerüchte, er würde mit Lilly nur noch über seine Anwälte kommunizieren, dementierte Becker allerdings.
"Also gestern war sie noch im Haus, vorgestern auch. Das stimmt also auch nicht. Natürlich haben wir Anwälte eingeschaltet – das muss man heutzutage machen, um seine Rechte zu sichern. Aber wir kommunizieren jeden Tag auch nicht mehr ganz so liebevoll, wie das früher mal der Fall war."
Auf die Frage, ob es bei den Scheidungsverhandlungen um Geld gehe, antwortete Becker ehrlich: "Natürlich geht es bei einer Scheidung um Geld. Aber ich werde, wie auch bei meinen anderen Kindern, auch auf meinen Sohn Amadeus gut aufpassen. Und auch meine Frau wird sicherlich gut wegkommen. Aber es muss eben alles fair zugehen, und ich kann nur das bezahlen, was ich habe."
"Ein paar Mark oder Euro oder Pfund habe ich schon, aber vielleicht nicht mehr ganz so viel wie vor zehn Jahren", so der dreifache Wimbledon-Sieger. Zum laufenden Insolvenzverfahren wolle und könne er sich im Fernsehen nicht äußern.
Eine neue Frau in seinem Leben gebe es nicht, auch wenn er das Thema Liebe noch nicht abgehakt habe. Auf ein Liebes-Comeback mit Lilly ist zwar eher unwahrscheinlich, Becker hofft aber zumindest auf eine friedliche Scheidung: "Hoffnungsschimmer ist, dass wir uns als Eltern unserem Sohn gegenüber fair verhalten. Dass man die 13 Jahre nicht einfach so abhakt, als wäre nichts gewesen. Wir haben viele tolle Zeiten miteinander verbracht, momentan haben wir eine schlechte Zeit. Aber auch die wird vorbeigehen, und ich hoffe, dass die Zukunft besser wird."
Ende Mai hatten Becker und seine Frau nach 13 Jahren Beziehung und neun Ehejahren die Trennung bekannt gegeben. Lilly Becker sprach anschließend von einem "langen Kampf um ihre Ehe". Der Tennisstar und die Niederländerin hatten sich 2005 kennengelernt und am 12. Juni 2009 geheiratet.
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