Zuschauer wittern "Fernsehskandal" bei "I Can See Your Voice" - RTL nimmt Stellung

Zuschauer wittern "Fernsehskandal" bei "I Can See Your Voice" - RTL nimmt Stellung
Weil es den Eindruck machte, dass bei der Aufnahme der Sendung auf Corona-Maßnahmen verzichtet wurde, hagelte es im Netz massive Kritik. Laut RTL zu Unrecht.

Am Dienstagabend startete RTL die neue Musikshow "I Can See Your Voice", in der Prominente erraten sollen, wer singen kann, ohne vorab die Stimme der Kandidaten und Kandidatinnen zu hören.

"Kein Abstand, keine Maske": Kritik an neuer RTL-Show

Zum Rateteam gehörten Dschungelkönigin Evelyn Burdecki, Comedy-Star Thomas Hermanns, Profikoch Tim Mälzer, "Let's Dance"-Juror Jorge González sowie Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers.

Die Spielregeln: In jeder Runde müssen die Juroren jeweils eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer nach Hause schicken. Dem Gewinner winken 10.000 Euro.

Das Geschehen auf der Castingbühne geriet jedoch schnell in den Hintergrund. Denn das Publikum interessierte sich vor allem dafür, wieso in Angesicht der Corona-Pandemie zwischen den Anwesenden im Studio kein Abstand eingehalten wurde.

Zuschauer wittern "Fernsehskandal" bei "I Can See Your Voice" - RTL nimmt Stellung

Zuschauern vor den Bildschirmen fiel auf, dass die Menschen im Publikum weder einen Mindestabstand einhielten noch Masken trugen. Das wunderte viele. Immerhin wurden in der Vergangenheit einige Formate, wie das Finale von "Germany's Next Topmodel" sogar mit Pappfiguren im Publikum gedreht - um eine große Menschenansammlung zu vermeiden.

Auf Twitter fragten sich User, ob die Sendung vielleicht bereits vor der Corona-Krise aufgezeichnet wurde. "Seltsam...eine Sendung mit Publikum. Ohne Abstand und Maske", wunderte sich ein User auf Twitter.

Als Moderator Daniel Hartwich die Promis dann aber doch noch dazu aufforderte, auf den nötigen Abstand zu achten, nahmen viele Zuschauer an, dass die Show doch erst vor Kurzem, also bereits während der Corona-Pandemie, aufgezeichnet worden sein könnte. Andere wittern sogar einen "Fernsehskandal" und werfen dem Sender schlechtes "Corona-Management" vor.

Es sei eine "verantwortungslose Frechheit, so eine Show zu senden, in dem das Publikum in Coronazeiten dicht beisammen sitzt, ohne Hinweise, wann es aufgezeichnet wurde", echauffierte sich unter anderem ein Zuschauer.

"Johlendes Publikum mit null Abstand. Wenn die Show tatsächlich Ende Juli aufgezeichnet wurde, ist das der Fernsehskandal des Jahres und RTL der größte Asi-Sender aller Zeiten", schreibt ein Zuschauer.

RTL veröffentlicht Stellungnahme

RTL veröffentlichte nach der Ausstrahlung eine ausführliche Stellungnahme, in der versichert wird, dass die Corona-Regeln zu jeder Zeit eingehalten worden seien.

"Zu unserem Produktionszeitpunkt durften maximal 150 Leute zusammensitzen, solange die Rückverfolgbarkeit gegeben war. Während des Check-ins und dem Einlass mussten jederzeit 1,5 Meter Abstand gehalten werden und es gab Maskenpflicht im Foyer", erklärt der Sender.

Die Aufzeichnungen der neuen RTL-Show "I can see your voice" hätten bereits im Juli stattgefunden. Leider sei die Ausstrahlung in eine Zeit gefallen, in der die Zahl der Neuinfektionen wieder steige. "Die Beteiligten der Produktion waren jedoch stets im Austausch mit dem Gesundheitsamt und es wurde sich während der Produktion penibel an die Corona-Vorgaben aus Nordrhein-Westfalen gehalten", heißt es in dem Statement von RTL.

Man hätte zudem zahlreiche weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Die Corona-Maßnahmen des Senders im Detail

  • Unterweisung des Publikums in die geltenden Hygienevorschriften
  • Einbahnstraßensystem bei der Publikumsführung
  • Bereitstellen von Desinfektionsmaterial für das Publikum
  • Spuckschutz an den Countern
  • Maskenpflicht und Einhalten der Sicherheitsabstände bis zum Sitzplatz
  • Führung des Publikums zum Studio in Gruppen mit entsprechendem Abstand
  • Fiebermessen des Publikums vor dem Einlass in die Mall
  • Nachvollziehbarkeit der Sitzplätze durch namentliche Registrierung pro Sitzplatz, daher kein nachträgliches Umsetzen möglich
  • Im Studio: Einhalten des gesetzlich vorgeschriebenen Abstands von 1,5 Meter zwischen Publikum und Panel/Star
  • Nach der Aufzeichnung: Aufsetzen der Masken und Zurückführen des Publikums unter Einhaltung der Abstandsregel und natürlich mit Maske

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