KURIER: An das genaue Datum, an dem Ihnen Produzent Darren Star die Rolle angeboten hat, werden Sie sich wohl immer erinnern, nicht wahr?
Lily Collins: Oh ja, das war an meinem 30. Geburtstag! Ich dachte erst, das ist ein Witz.
Was hat Ihnen besonders gefallen an der Serie?
Ich weiß, das ist ein Klischee, aber ich habe immer alte Filme geliebt, und darunter auch „An American in Paris“. Die kulturellen Unterschiede zwischen Franzosen und Amerikanern sind groß, auch wenn beide eine Faszination füreinander haben. Und ich lache bis heute jedes Mal laut, wenn ich das nächste Drehbuch lese. Wenn ich mit französischen Freunden darüber rede, sagen sie immer, genau das ist mir mit Amerikanern passiert. Die Misskommunikation, die Nuancen, das alles ist aus dem Leben gegriffen. Es ist komisch, wenn ich hier die amerikanische Seite vertrete, denn ich bin ja halbe Britin, also auch halbe Europäerin. Allein die Sprache ist eine Barriere.
Sie wuchsen sehr privilegiert auf. Was sind Ihre größten Herausforderungen?
Genau diese Wahrnehmung bei anderen auszulöschen. Collins ist zum Glück ein sehr häufiger Name, und ich wollte als Teenager Journalistin werden und habe mit 15, 16 Jahren großen Fernsehsendern und Senderchefs, die dreimal so alt waren wie ich, versucht, Ideen zu verkaufen. Und keiner von denen wusste, wer mein Vater ist.
Sie sagten einmal: „Niemand hat je einen Anruf für mich gemacht.“
Darauf bin ich sehr stolz. Ich selbst habe oft angerufen, um herauszufinden, ob ich bei einem Projekt mitmachen kann, aber mein Vater hat nie einen Produzenten, ein Studio oder einen Besetzungsregisseur angerufen und gesagt: „Lernen Sie meine Tochter kennen.“ Ich wollte das nie. Ich wollte zum Vorsprechen gehen und Jobs bekommen, weil ich gut genug war. Aus keinem anderen Grund.
Wann haben Sie erkannt, wie berühmt Ihr Vater ist?
Als wir im Disneyland waren, und ein Typ mit dem Gesicht meines Vaters auf seinem T-Shirt auf uns zukam und ein Autogramm wollte. Ich habe das überhaupt nicht kapiert als kleines Kind; warum ist mein Dad auf seinem T-Shirt, und warum spricht er uns an? Langsam habe ich es verstanden, aber es war eine sehr seltsame Situation.
Eine Frage für Lily Collins, die Journalistin: Wenn Sie Phil Collins interviewen müssten, was würden Sie ihn fragen?
Meinen Vater? Welchen Job er hätte, wenn er nicht Musiker wäre. Denn mein Dad hat so viele Interessen, die nichts mit seinem kreativen Job zu tun haben, und es gibt so vieles, was seine Fans über ihn nicht wissen. So hat er etwa ein Buch über die Alamo geschrieben, weil er seit Ewigkeiten von der Alamo fasziniert ist. Es gibt so viele coole Dinge über ihn, die die meisten nicht wissen.
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