Désirée Nick über Naddel: "Es widert mich an" – und kritisiert Olivia Jones

Der Tod von Nadja Abd el Farrag berührt und beschäftigt immer noch Medien, Fans und die deutsche Promi-Welt. Viele werfen den zahlreichen Gedenk-Postings in den sozialen Medien Scheinheiligkeit vor, ganz nach dem Motto: Das Interesse an und die Hilfsbereitschaft für eine Person kommt zu spät, wenn diese tot ist. Der Konsens ist aber: Das Ableben von Naddel lässt uns auch deshalb nicht in Ruhe, da es beinahe schmerzhaft verdeutlicht, wie nahe Aufstieg und Absturz, Licht und Schatten, Ruhm und Armut beieinander liegen. Und wie sehr der Drang, berühmt zu sein, einen zerstören kann.
Viele Stars und Sternchen nahmen von ihrer Kollegin und Promis Abschied, auch Ex-Freund Dieter Bohlen verlieh seiner Trauer auf seinem Instagram-Profil Ausdruck. Nun aber meldete sich auch Schauspielerin, Comedian und Autorin Désirée Nick zu Wort – und hält wie gewohnt nicht mit ihrer Meinung zum Thema hinter dem Berg.
"Naddel stand nackt da"
Der deutschen Abendzeitung ("AZ") gab die 68-Jährige ein Interview. Vor allem zieht sie darin über das Verhalten ihrer Kollegen nach Bekanntwerden von Naddels Tod her: "Die Heuchelei der Branche ist hundert Prozent entlarvt", ist Nick überzeugt. "Ich finde es abstoßend wie Nadja im Nachhinein noch für den eigenen Content missbraucht wird." Uralte, gemeinsame Fotos mit Naddel würden "suggerieren, als wäre man befreundet". Aber sie echauffiert sich noch weiter: "Es widert mich an, wie nun auf Naddels Grab getanzt wird, von Kollegen, die sich zu Lebzeiten nicht um sie geschert haben."
Man habe aus dem traurigen Schicksal von Naddel, die seit vielen Jahren mit gesundheitlichen und finanziellen Problemen kämpfte, nichts gelernt, scheint sich Nick sicher zu sein. "Genau diese verlogene, verheuchelte Ausbeutung, dieser Opportunismus untalentierter Schmarotzer und Selbstdarsteller, die nichts zu bieten haben, hat Naddel zerbrechen lassen."
Vorwurf an Drag Queen Olivia Jones
Und Nick weiter: "Sie war völlig fehl am Platz im Showbusiness, weil sie auch nie eine Künstlerin war. Lassen Sie es mich so sagen: Talent ist ein Kokon, ein Mantel, der dich umgibt, ein Schutzschild. Naddel stand nackt da. Sie war ein Party-Girl und mit dem PR-Zirkus völlig überfordert."
Die Schauspielerin nennt sogar ein konkretes Beispiel – und einen konkreten Namen –, wie man Naddel hätte helfen können. "Naddel lebte in Hamburg, dort war sie sozialisiert. Da möchte man doch annehmen, dass sich zum Beispiel der herzensgute Oliver Knöbel [Drag Queen Olivia Jones, Anm.], der sich mit 1,95 Metern und einem Kreuz wie ein Bauarbeiter für ein Fräulein hält, als Mutti von der Meile, in einem seiner Kiez-Etablissements seiner ach so verehrten RTL-Kollegin hätte annehmen können. Man war doch so gut befreundet!"
So hätte Naddel, so die Meinung von Nick, beispielsweise auf der Reeperbahn als Hausdame, an der Garderobe oder an einem Hotelempfang arbeiten können. "Aber in diesem Milieu wird über das Elend der anderen hinweg gestiegen."
Bleibt Naddel kein Einzelfall?
Sie selbst sei mit Abd el Farrag freundschaftlich verbunden gewesen, immer wieder habe man zusammen in Hamburg auf einen Kaffee getroffen, erzählt sie. Als sie in Nicks Podcast "Lose Luder" zu gast war, habe Nick sie "dafür fürstlich bezahlt", betont sie.
"Der Schmerz, den ihre Mutter nun auszuhalten hat, zerbricht mir das Herz", so Nick, die sich sicher ist, dass es "vielen vvon diesen dubiosen Z-Promis ähnlich gehen" wird wie Naddel. Wieso? "Denn solch ein Lebenswandel in dem der Alkoholismus als Unterhaltung verkauft wird, ist von maroder Substanz und führt zu einem bitteren Ende."
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