Küblböcks Theaterchef: "Habe ihm mehrfach zur Therapie geraten"

Küblböcks Theaterchef: "Habe ihm mehrfach zur Therapie geraten"
Küblböcks Schauspielschule sieht sich mit Hasskommentaren konfrontiert - jetzt meldet sich Vorsitzender zu Wort.

Die von Daniel besuchte Schauspielschule sieht sich Anfeindungen im Internet ausgesetzt. "Leider sehen wir uns gezwungen, unsere Facebook-Präsenz vorübergehend einzustellen", teilte die ETI Schauspielschule Berlin am Mittwoch mit.

"Ein durch unbelegte, im Netz kursierende Mobbing-Behauptungen ausgelöster Shitstorm ist über uns hereingebrochen, der sowohl Daniel gegenüber unwürdig ist, als auch dem Ansehen unserer SchülerInnen, AbsolventInnen und DozentInnen schadet", heißt es.

Im Internet kursiert ein angeblich von Küblböck verfasster Eintrag, in dem von monatelangem Mobben an der Schule die Rede ist. Darin steht unter anderem zu lesen: "Dieses monatelange Mobben an meiner Schule in meiner Klasse hat mich doch zutiefst in meiner Seele erschüttert."

Außerdem sagte die Schule ab Donnerstag geplante Aufführungen der Abschlussinszenierung des Schauspieljahrgangs ab, in dem auch Kaiser-Küblböck war: "Aufgrund der tragischen Ereignisse um Daniel Kaiser-Küblböck haben das Ensemble und die Schulleitung des ETI beschlossen, die Vorstellungen von "Niemandsland" vom 13.-16.09. abzusagen."

Theaterchef meldet sich zu Wort

Inzwischen hat auch Robert Mau, der Vorsitzende des Europäischen Theater-Instituts, zu den Mobbing-Vorwürfen Stellung genommen. Noch sei nicht geklärt, ob das auf Facebook veröffentlichte Posting, welches die Mobbing-Anschuldigungen enthält, tatsächlich von Küblböck stamme. "Selbst wenn, hat Daniel da etwas falsch verstanden", sagt Mau gegenüber der Bild.

Der Theaterchef erhebt zudem Vorwürfe gegen den deutschen Popstar. Küblböck sei wiederholt betrunken zur Schule gekommen. "Er war aggressiv und unzuverlässig", behauptet Mau, der zudem angibt, dem Sänger mehrfach zu einer Therapie geraten zu haben.

Dennoch sei er zu Küblböck in engem Kontakt gestanden. Noch am 29. August - also an dem Tag, an dem dieser an Bord des Kreuzfahrtschiffes ging - habe der ETI-Vorsitze eine SMS-Nachricht von seinem Schüler erhalten: "Daniel schrieb, dass er durch seine Rolle der Aurora gemerkt hat, dass er eine Frau werden will. Das würde schmerzhaft werden, aber er freue sich."

Kaiser-Küblböck war am Sonntag nach Angaben des Anbieters Aida Cruises während einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York bei Neufundland über Bord gegangen. Suizidabsicht gilt als wahrscheinlich. Am Montag stellte die kanadische Küstenwache die Suche nach dem Vermissten ein. Am Dienstag bedankte sich der Vater auf der Website des Künstlers "für die unglaubliche Anteilnahme": "Die netten Worte vieler Wegbegleiter rühren uns sehr."

Der 33-Jährige war einst als Daniel Küblböck durch "Deutschland sucht den Superstar", das Dschungelcamp und andere TV-Formate bekanntgeworden.

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