Conchita als Zugpferd im Crazy Horse

AuchUrsula Plassnik, Österreichs Botschafterin in Paris, wollte sich das nicht entgehen lassen. "Die Entwicklung Conchitas ist atemberaubend. Sie hat locker mit den Profis mitgehalten. Dazu zeigt sie Humor, Ästhetik und Tempo", so die Ex-Außenministerin (2004–’08) im KURIER-Gespräch. Nach der Premiere um 20 Uhr gibt es um 23 Uhr eine zweite Vorstellung. Als auf dem Vorhang der kleinen Bühne der Name "Conchita" erscheint, jubelt das Publikum. Frl. Wurst performt ihre drei Nummern so gekonnt und so intensiv, dass man die ästhetisch-nackten – während der ganzen Show nie vulgären – kabarettistisch brillanten Tänzerinnen neben ihr fast übersieht. Die Song-Contest-Gewinnerin 2014 beginnt mit ihrem neuen Lied, "Heroes". Dabei trägt sie ein selbstentworfenes Kleid, pink mit transpa- rentem Rock. Nach der siebenten Nummer steht wieder Conchita auf dem Vorhang. Das Publikum schreit und klatscht. Conchita taucht im kurzen Silberkleidchen von Gaultier auf und singtTina Turners – für sie vonThomas Rabitschadaptierten – Evergreen "River Deep, Mountain High". Lässt dann den "Phoenix" aus der Asche steigen – auch das stets mit einem gerüttelt Maß an Selbstironie. Grande Finale im langen Cape. Es fällt und Conchita steht – nein, nicht nackt, sondern, wie die Tänzerinnen während der gesamten Show – an wichtigster Stelle mit einem langen Bart bedeckt da. Gekonnt charmant. Das Publikum tobt. Auch begeistert: FotografinEllen von Unwerth,Sarah Andelman, die Besitzerin von Colette, der bekanntesten Pariser Boutique, und DesignerThomas Kirchgrabner.Backstage, nach den zwei Vorstellungen erstaunlich relaxt: die junge Künstlerin. Wie steht man so etwas durch? Conchita: "Ich darf mit den Besten arbeiten, das gibt Sicherheit. Ich hoffe, dass ich mich noch von Show zu Show steigere." Augenzwinkernder Nachsatz: "Somit lohnt es sich, jeden Tag vorbeizukommen."

Die Bilder der Show