Christine Kaufmann, die zeitlose Diva der Filmgeschichte

Christine Kaufmann beim Fotoshooting
Der ehemalige Hollywood-Star shootete für den Silvesterball in der Wiener Hofburg

Hektisches Treiben in der Wiener Hofburg und trotzdem auch irgendwie koordiniert, denn Multitalent Wolfgang Reichl hatte hier das Sagen und "choreografierte" ein imperiales Modeshooting für den Silvesterball (Alle Infos und Tickets: hofburgsilvesterball.com) – mit einer echten Hollywood-Diva als Hauptmotiv.

Christine Kaufmann, die zeitlose Diva der Filmgeschichte
"Also ich kann Silvester nur genießen, wenn man auch tanzen kann, nur trinken, das ist nichts für mich. Ich vertrage auch nicht so viel Alkohol", soChristine Kaufmann(71) zum KURIER. Ihr Tipp für eine schmerzfreie Ballnacht: Unbedingt Geld in wirklich gute Schuhe investieren. "Die Absatzdicke ist entscheidend, nicht die Höhe", merkte sie an. Und ebenfalls ganz wichtig: "Wenn man nicht unbedingt untergewichtig ist, dann sollte man kein Satin tragen. Das mache ich schon seit 10 Jahren nicht mehr!"
1961 gewann Christine Kaufmann für ihre Rolle an der Seite vonKirk Douglas (99) in "Stadt ohne Mitleid" als beste Nachwuchdarstellerin einen Golden Globe, im selben Jahr lernte sie Hollywood-StarTony Curtis (29. September 2010) kennen, heiratete ihn 1963, bekam zwei Töchter (AlexandraundAllegra), ließ sich aber 1968 wieder scheiden.

Derzeit arbeitet sie an einem Buch über "all die interessanten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Ich wollte auch ein Buch schreiben, das junge Frauen spüren lässt, wie Erotik früher war, als es noch verboten war. Zu Jackie Kennedys Zeiten, was hat man getragen, was ist der Unterschied zwischen Strumpfhalter und Strumpfhose. Solche Sachen. Es heißt ,Indiskret und schwindelfrei – Sinnliche Zeitgeschichte aus dem letzten Jahrhundert‘. Amüsantes, wo Erotik eine Rolle spielt. Es ist nie pornografisch, aber immer intim."

Auch in ihrem Privatleben, welches sie selber als "schlimmer als jeder Film" bezeichnet, spielt Erotik noch eine Rolle.

"Hab kürzlich einen 80-jährigen Mann kennengelernt, der mir sehr gut gefallen hat, aber er hat nicht zugegriffen und ich habe gesagt, dass wir wahrscheinlich nicht mehr so viel Zeit haben", lachte sie. "Ich finde es sehr interessant, wenn Menschen in sich ruhen, wenn sie Beute und Jäger in einem sind!"

Christine Kaufmann, die zeitlose Diva der Filmgeschichte
Und einen Rollen-Wunsch hat sie auch noch, sie würde gerne die Maude in "Harold und Maude" spielen. "Ich kannte die Schauspielerin Ruth Gordon sehr gut, wir waren befreundet. Ich finde, es wäre interessant, das so zu inszenieren, wie es denn heute wäre. Welcher junge Mann würde überhaupt Lust haben, sich auf dieses Abenteuer einzulassen? Sicherlich ist man nicht mehr glatt und fehlerfrei. Aber vielleicht machen genau diese Fehler einen attraktiv?"

Und das ist sie immer noch, keine Frage. Die Augen sprühen vor Lebensfreude, der rote Mund verzieht sich keck, wenn sie über Erotik sinniert. "Mein eigentliches Schönheitsgeheimnis ist, dass meine Eltern beide eine sehr schöne Haut hatten. Mein Vater ist mit 78 adonisartig gestorben. Es ist einfach wichtig sich die Gesundheit zu bewahren, ohne dabei ein wahnsinnig langweiliges Leben zu leben. Ich amüsiere mich gerne und gehe auch bis vier Uhr in der Früh aus, aber ich rauche halt nicht. Haschisch, früher in meiner Jugend, aber das ist schon so lange her", lachte sie.

Und zum Abschluss gab sie noch eine wirklich interessante Lebesnweisheit mit auf den Weg. "Es gibt einen schönen Satz, den Pablo Picassos Frau Jacqueline Roque gesagt hat. Sie meinte, sie hätte all ihre Vernunft in den Dienst ihrer Verrücktheit gestellt. Und das kann ich nur bejahen. Wenn man schon exzentrisch sein will, muss man auch sehr, sehr diszipliniert sein.

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