Chris Hemsworth: Wien-Dreh und wie er seine Kinder erzieht
Der australische Superstar Chris Hemsworth dreht derzeit auf der Wiener Donauplatte Teile der Fortsetzung von "Tyler Rake: Extraction". Bis zum 14. Februar wird es also allerhand Action und Stunts rund um den DC Tower geben.
Der 38-jährige Schauspieler, der am bekanntesten ist für seine Rolle des Thor in den "Avengers"-Filmen, hat seit dem ersten "Tyler Rake" pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren fast durchgehend pausiert und konnte es nicht erwarten, wieder vor der Kamera zu stehen. Hier spricht er über den ersten Film, die Auszeit im heimischen Australien und seine Familie, Ehefrau Elsa Pataky (45), die Spanierin ist, und die drei Kinder India Rose (9) und die Zwillinge Sasha und Tristan (7).
KURIER: Wie haben Sie die vergangenen zwei Jahre verbracht?
Chris Hemsworth: Wir leben ja zum Glück in einem kleinen Dorf am Meer in Australien, ich könnte mir die letzten Jahre in einer dicht bewohnten Stadt gar nicht vorstellen. Die Zeit mit den Kids war super, denn ich war die letzten zehn Jahre beruflich dauernd unterwegs. Das heißt nicht, dass es nicht eine Herausforderung war. Homeschooling? Wo man die meiste Zeit damit verbringt, mit den Kindern herumzustreiten, wann sie denn endlich lernen? Nicht lustig. Ich habe einen neuen Respekt für Lehrer, auch weil meine Mutter Lehrerin war. Ich musste meine Kinder mit Fernsehen bestechen. Wenn sie die Schule ordentlich erledigen und ihre Zimmer aufräumen, dann dürfen sie fernschauen. Wenn nicht, dann werden ihnen die TV-Rechte entzogen.
Sind Sie ein strenger Vater?
Was das betrifft, ja. Meine Frau und ich und die drei Kids sitzen gern gemeinsam am gemütlichen, großen Sofa, aber ich schaue genau, wie viele Minuten sie fernsehen.
Ich habe das ungeheure Glück mit einer Frau verheiratet zu sein, die voller Liebe und Intelligenz die Kinder zu freundlichen, emphatischen Menschen erzieht. Wir legen beide darauf Wert, ihnen Sicherheit und Liebe zu geben, damit sie sich entfalten können, sorgen aber dafür, dass sie auch wissen, welchen Einfluss sie auf andere haben, welchen Beitrag sie in der Welt leisten müssen. Freundlichkeit, Verständnis und Empathie sind Eigenschaften, die wir ihnen vorzuleben versuchen. Und sie sind ziemlich wunderbare Kinder.
Zurück zum Film: "Tyler Rake" muss körperlich ziemlich anstrengend sein.
Beim ersten Teil hatte der Regisseur sechs Monate Vorbereitungszeit, ich bekam die Rolle aber erst zwei, drei Wochen zuvor und musste die Kampfchoreografie lernen. Ich hätte da gern zwei bis drei Monate gehabt. Es wurde bei den Proben keine Sekunde verschwendet, und sogar, als wir schon drehten, übten wir in den Pausen. Ich habe noch nie so hart gearbeitet, war physisch noch nie so gefordert. Und ich liebte es. Es war ermüdend, aber auch sehr befriedigend.
Trotz aller Action sehen wir doch auch das Herz Ihrer Figur, die sensible, verletzte Seite. Man könnte sich fast wünschen, dass Sie mehr dramatische Rollen dieser Art spielen.
Diese sensiblen Szenen waren der Hauptgrund, dass ich die Rolle angenommen habe. Klar ist es toll mit Leuten wie den Russo Brothers und Sam Hargrave zu arbeiten, und die Action ist ja auch einzigartig und speziell. Aber ich war nicht sonderlich darauf aus, wieder einen Actionfilm zu machen. Aber die Emotionalität dieser Rolle berührte mich schon beim Lesen. Das war für mich die perfekte Kombination aus verschiedenen Genres, aus Action und Drama und Arthouse-Film. Ich habe in meiner Karriere sehr viel Zeit in Fantasiewelten verbracht, aber hier darf ich etwas anderes machen und dabei sogar meinen australischen Akzent behalten!
Wie gehen Sie damit um, von Ihren Kindern getrennt zu sein, wenn Sie drehen?
Ich versuche vorher so viele Umarmungen zu ergattern, wie ich nur kann. Und es ist nie leicht, wegzufahren.
Sie und Elsa arbeiten sehr eng mit der Charity Australian Childhood Foundation zusammen. Was tun Sie genau?
Diese Organisation unterstützt Eltern in allen Bereichen von Erziehung bis Schule mit Ideen, wie man Kinder daheim am besten beschäftigt. All das kann man auch auf der Website nachlesen, es ist fantastisch. Ich habe auch eine App, wo wir Meditationen für Kinder aufgenommen haben. Ich habe mal versucht, meine eigenen Kids für meine Meditationen zu begeistern, aber das ging in die Hose. Kinder-spezifische Meditationen sind viel besser.
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