Bruce Willis nach Aphasie-Diagnose zur Arbeit gedrängt?

Bruce Willis nach Aphasie-Diagnose zur Arbeit gedrängt?
Die Familie des Schauspielers machte im Frühjahr überraschend sein Karriere-Ende öffentlich.

Für die Öffentlichkeit überraschend hatte die Familie von US-Schauspieler Bruce Willis im März bekannt gegeben, dass der 67-Jährige seine Karriere beendet. Bis zuletzt hatte er an zahlreichen Projekten mitgearbeitet, die zum Teil noch nicht auf der Leinwand zu sehen waren. Der Grund für Willis' Rückzug: Er leidet an der Sprachstörung Aphasie, oftmals eine Folge von Schlaganfällen.

Offenbar arbeitete Willis nach seiner Diagnose noch weiter. Sein Anwalt Martin Singer  dementiert nun gegenüber der Los Angeles Times Gerüchte, wonach Filmproduzent Randall Emmett ("The Irishman") den Schauspieler trotz seiner gesundheitlichen Probleme zur Arbeit gedrängt haben soll. "Mein Mandant arbeitete weiter, weil er es wollte und konnte, so wie viele andere Menschen mit Aphasie auch."

Emmett und Willis arbeiteten unter anderem für den 2021 erschienenen Streifen "Midnight in the Switchgrass" zusammen. Singer betont: "Weil Herr Willis in diesen Filmen auftrat, konnten sie finanziert werden. Das führte dazu, dass buchstäblich tausende Menschen Arbeit hatten, viele davon während der Covid-19-Pandemie", fügte er hinzu. Willis spielte an der Seite von Megan Fox in "Midnight in the Switchgrass" einen FBI-Agenten. Weitere Engagements dürfte es nicht mehr geben.

Unter Aphasie versteht man den Verlust des Sprachvermögens nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "ohne Sprache". Bei Betroffenen sind die Fähigkeiten zu sprechen und zu verstehen, zu lesen und zu schreiben eingeschränkt. Auslöser können Schlaganfälle, Kopfverletzungen, Hirnblutungen, Schädelhirntraumata, Tumore oder Entzündungen des Zentralen Nervensystems sein.

Die Krankheit Aphasie

Betroffene suchen zum Beispiel erfolglos nach Wörtern oder bilden Sätze im Telegrammstil. Manche können nur Silben aneinanderreihen. Andere wiederum sprechen zwar flüssig, vertauschen aber Laute oder nutzen falsche Wortbedeutungen. Gesagtes wird - ähnlich wie bei einer unbekannten Fremdsprache - unter Umständen nicht richtig verstanden, Sätze nur unzureichend erfasst. Beim Schreiben werden Buchstaben vertauscht, hinzugefügt, ersetzt oder ausgelassen.

Für viele ist es nur noch schwer möglich, sich in eine angeregte Diskussion einzubringen. Die Einschränkungen in der sozialen Kommunikation sind seelisch schwer zu verarbeiten. Viele Patienten werden depressiv, verzweifelt oder auch aggressiv. Zur Behandlung werden logopädische und psychologische Therapien eingesetzt.

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