Brooke Shields über Mutter, die sie um jeden Preis zum Star machen wollte

Brooke Shields
Noch bevor sie ein Wort sprechen konnte, wurde mit Shields Bildern für Windeln, Seife, Zahnpasta und Kekse geworben.

US-Schauspielerin Brooke Shields hat in der Talkshow von Kollegin Drew Barrymore sichtlich berührt über ihre frühen Erfahrungen im Rampenlicht gesprochen.

Shields Mutter und Managerin Teri Shields hatte sie im Alter von elf Monaten für eine Seifen-Werbung erstmals vor die Kamera geholt. Noch bevor sie ein Wort sprechen konnte, wurde mit ihren Bildern für Windeln, Seife, Zahnpasta und Kekse geworben.

Kindheit vor der Kamera

In Interviews war Teri dabei stets an Shields Seite. "Unter dem Vorwand des Schutzes", so Shields zu Barrymore, die einst selbst ein Kinderstar war. "Eigentlich ging es darum, dass sie mich als ihr Eigentum sah, denke ich."

Beziehungen hätten sie beide damals nicht gehabt. "Sie war in mich verliebt", meint Shields. "Wir waren beide von unserer Sexualität abgeschnitten. Ich dachte, ich bleibe Jungfrau. Und sie einfach Teri Terrific ("Teri, die Großartige"). Sehen Sie einen Ausschnitt des Interviews hier:

Sexueller Missbrauch

Shields hatte zuvor in ihrem im Jänner beim Sundance-Filmfestival vorgestellten Dokumentarfilm mit dem Titel "Pretty Baby: Brooke Shields" Einblicke in ihr Leben gegeben. Nach eigenen Worten ist sie als junge Frau von einem Vertreter der Filmindustrie vergewaltigt worden. Die heute 57-jährige Shields berichtet, sie habe den ihr bereits vorher bekannten Mann kurz nach ihrem College-Abschluss zu Gesprächen über ein Casting getroffen.

Anschließend habe der Mann sie mit in sein Hotel genommen, um ihr angeblich von seinem Zimmer aus ein Taxi zu rufen. Stattdessen sei er ins Badezimmer gegangen, nackt zurückgekehrt und habe sie angegriffen. "Es war wie ein Ringen. Ich hatte Angst, mir würde die Luft abgewürgt", schildert die Schauspielerin in dem Film. Aus Angst habe sie sich kaum gewehrt, sondern sei erstarrt. "Ich dachte nur 'bleib am Leben und raus hier'".

Für Schlagzeilen und Kontroversen sorgte Shields auch als Teenager, denn ihrer Mutter und Managerin Teri reicht die Seifen-Werbung nicht aus. Sie schleppt die Tochter zu zahlreichen weiteren Model-Aufträgen und schließlich nach Hollywood. "Wie jedes schöne Bild sollte die Welt auch Brooke genießen und anschauen", soll Teri einmal gesagt haben.

Mit 12 Jahren spielt Shields eine Kinderprostituierte in dem Erfolgsfilm "Pretty Baby" und hat zahlreiche Nacktszenen. Zwei Jahre später zeigt sie sich in dem Film "Blaue Lagune" erneut hüllenlos und sorgt mit einer Jeans-Werbung für Star-Designer Calvin Klein für Aufsehen. Der provokative Slogan "Willst Du wissen, was zwischen mich und meine Calvins kommt? Nichts." geht um die Welt.

ind Sie Opfer einer Straftat geworden? Informationen, kostenlose Beratung und Unterstützung erhalten Sie bei der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING. Telefonberatung unter: 0800 112 112

Wenn Gewalt oder Missbrauch einen Ihrer Angehörigen, Bekannten, eine Schülerin oder einen Schüler betreffen, dann wenden Sie sich an die Beratungsstelle Die möwe. Telefonberatung unter: 01 532 15 15

Wenn Sie als Frau von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an die Frauenhelpline. Die Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenlos und das Team rund um die Uhr erreichbar. Telefonberatung unter: 0800 222 555

Kritikerinnen und Kritiker attackieren Teri Shields scharf dafür, dass sie ihre Tochter dem aussetzt, aber die Schauspielerin verteidigt ihre 2013 gestorbene Mutter lange. "Ich kann meiner Mutter nicht vorwerfen, was sie getan hat, denn was für ein Leben hätte dieses Kind aus Newark, ein Scheidungskind schon mit fünf Monaten, denn sonst gehabt? Wir wären immer noch bettelarm. Ich verstehe, wo das alles herkam", sagte Shields vor zehn Jahren dem britischen Telegraph.

Auch ihr Privatleben polarisierte, besonders ihre kurze Ehe mit Tennis-Star Andre Agassi in den 1990er Jahren. Nachdem sie in der einer Folge der Serie "Friends" auftrat, sei Agassi ausgerastet, weil sie in ihrer Rolle "Joey"-Darsteller Matt LeBlanc die Finger ableckete, sagte Shields gegenüber The New Yorker.  Er habe daraufhin alle seine Tennis-Tropäen zerstört. "Das ist ein Mitgrund, warum ich single bin", so Berrymore. "Ich habe es satt, dass Männer mir sagen: 'Wie kannst du es wagen, bei der Arbeit ein sexuelles Wesen zu sein.' Du macht einfach deinen Job und kommst heim zu einem Mann, der nicht weiß, wie er damit umgehen soll. Wir müssen dann Mitgefühl haben und es für ihn wieder okay machen. Wir müssen uns kleiner machen, damit sie sich größer fühlen."

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