Billy Porter für Auftritt in "Sesamstraße" kritisiert

Billy Porter für Auftritt in "Sesamstraße" kritisiert
Der "Pose"-Star tritt in seinem Kleid von den Oscars 2019 in der "Sesamstraße" auf. Konservativen US-Amerikanern gefällt das nicht.

Der queere Schauspieler Billy Porter (50) sieht sich in den USA mit einem Shitstorm konfrontiert. Jason Rapert, ein konservativer Senator im Bundesstaat Arkansas, regte sich auf Facebook über Porters Ankündigung auf, dass er in dem Kleid, das er zu den Oscars 2019 trug, in der "Sesamstraße" auftritt. In der Szene singt er mit einem Pinguin - passend zu seiner Robe, die halb Frack und halb Ballkleid ist.

Diskriminierende Äußerungen

Rapert wetterte in den sozialen Netzwerken haltlos gegen eine angeblich "radikale LGBTQ-Agenda", die durch Steuern finanziert werde. Die "Sesamstraße", bekannt für ihren Bildungsauftrag, versuche nun "Kinder mit Drag Queens zu sexualisieren". Alles nur, weil Porter ein Kleid trägt. Inhaltliche Anmerkungen finden sich keine.

Porter kontert

Der Schauspieler will die wüsten Anschuldigungen gegen ihn und das Kinderprogramm nicht unkommentiert lassen. "Wenn es Ihnen nicht gefällt, sehen Sie es sich nicht an. Was hat meine Gesangseinlage mit einem Pinguin damit zu tun, was ich in meinem Schlafzimmer mache?" erklärte er gegenüber Page Six. Es sei "wirklich interessant, dass das Erste, worüber die Leute mit queeren Menschen reden wollen würden, immer Sex" sei. "Bleiben Sie aus meinem Schlafzimmer, dann wird alles gut. Das geht Sie nichts an." Zudem würde er es "extrem seltsam" finden, dass die Kommentatoren sogar die Schlussfolgerung von seinem Kleid zu "perversem dämonischen Sex" vollziehen würden.

Billy Porter für Auftritt in "Sesamstraße" kritisiert

Billy Porter ist Schauspieler, Musiker und Musicaldarsteller. Seit 2013 hat er einen Tony, einen Drama Desk Award, einen Grammy, einen Golden Globe und - als erster offen schwuler Schwarzer in einer Hauptkategorie - einen Emmy gewonnen. Letztere Preise erhielt er für seine Rolle als Pray Tell in der queeren Serie "Pose", die sich mit der Ballroom-Kultur im New York der 80er Jahre beschäftigt. Die Produktion ist derzeit auf Netflix zu sehen.

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