Beste Hauptdarstellerin: Die 5 großen Oscar-Favoritinnen
Renée Zellweger wird als diejenige gehypt, die es als beste Darstellerin bei den 92. Academy Awards zu schlagen gilt, die am 9. Februar verliehen werden. Die 50-Jährige hätte den Oscar für ihre Rolle als Judy Garland in "Judy" jedenfalls verdient. Dicht auf den Fersen ist ihr jedoch Scarlett Johansson, die heuer gleich für zwei Oscars nominiert ist - und vielleicht zweimal leer ausgehen wird.
Zellweger (50) hat bereits den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award für ihre Darstellung von Judy Garland in Rupert Goolds Drama "Judy" gewonnen. Preisgekrönte Musicals sind für die amerikanische Schauspielerin, die 2003 als beste Hauptdarstellerin in "Chicago" nominiert war, kein Neuland. Sie bekam auch eine Nominierung für ihren wohl berühmtesten Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" (2002). Für ihre Rolle in "Unterwegs nach Cold Mountain" hat sie 2004 an der Seite von Nicole Kidman den Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen. Es scheint also an der Zeit zu sein, dass Zellweger die Statuette in der Hauptkategorie mit nach Hause nimmt. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum sie mit "Judy" gewinnen könnte. Sie trägt die Filmbiografie auf ihrem gebeugten Rücken und fängt die vielen Facetten dieser komplexen Künstlerin auf betörende Weise ein. Garland war eine Hollywoodikone mit viel emotionalem Gepäck, die zwischen tiefer Angst und ekstatischer Freude wechselte. Und die Oscars haben schon immer Filme belohnt, die die Filmwelt lieben, und "Judy" fängt die dunklere Seite Hollywoods ein.
Scarlett Johansson: Zum ersten Mal nominiert
Knapp hinter Zellweger liegt Scarlett Johansson (35). Die in New York City geborene Schauspielerin war noch nie für einen Oscar nominiert. In diesem Jahr wurde sie nun gleich in zwei Kategorien vorgeschlagen: Als beste Hauptdarstellerin in Noah Baumbachs "Marriage Story" und als beste Nebendarstellerin in Taika Waititis "Jojo Rabbit". Sie hat in letzterem Film nicht viel Spielzeit als liebevolle Mutter eines zehnjährigen Nazijungen, und dürfte vermutlich gegen Laura Dern verlieren. In "Marriage Story" geht es mehr um die Figur von Adam Driver als um ihre, aber sie macht sich in beiden Filmen bemerkbar, und als Nicole Farber, eine liebevolle Mutter und Ehefrau, aber frustrierte Schauspielerin, die sich scheiden lässt, gibt sie wirklich ihr Herzblut.
Oscarerfahren: Charlize Theron und Saoirse Ronan
Charlize Theron (44) hat als Hauptdarstellerin bereits einen Oscar gewonnen und zwar 2003 für ihre unglaubliche Performance als Serienmörderin Aileen "Lee" Wuornos in "Monster". In ihren beiden Folgenominierungen für "Kaltes Land" (2005) und jetzt "Bombshell - Das Ende des Schweigens" spielt sie auch Figuren, die auf echten Frauen basieren. Für "Bombshell" waren ihre körperlichen Veränderungen in Bezug auf Haare und Make-up (eine weitere Kategorie, für die der Film von Jay Roach für einen Oscar nominiert ist) sowie ihre veränderte Stimme der echten Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly erstaunlich. Trotzdem hat die südafrikanisch-US-amerikanische Schauspielerin schon einmal gewonnen und das könnte sich gegen sie auswirken.
Saoirse Ronan hat mit 25 Jahren erstaunliche vier Oscar-Nominierungen hinter sich. Sie bekam ihre erste für "Abbitte" (2007) im Alter von 13 Jahren. Sie ist somit nach Jennifer Lawrence die jüngste Künstlerin, die je vier Oscar-Nominierungen erhalten hat. In Greta Gerwigs gefeierter Literaturverfilmung "Little Women" spielt die irische Schauspielerin Louisa May Alcotts Heldin Jo March, eine Rolle, für die Winona Ryder 1995 eine Nominierung in Gillian Armstrongs Version "Betty und ihre Schwestern" erhielt. Ronan liefert eine von Herzen kommende Darbietung, während Jo vom Kind zur jungen Frau heranwächst, aber die Konkurrenz in dieser Kategorie könnte sich einfach als zu stark erweisen.
Cynthia Erivo: Die "Unbekannte"
Die fünfte im Bunde der Hauptdarstellerinnen ist die britische Schauspielerin und Sängerin Cynthia Erivo (33), die in den USA und Großbritannien vor allem für ihre Bühnenarbeit bekannt ist. Für ihre Rolle als Celie in dem Broadway-Musical "The Color Purple" wurde sie mit dem Tony Award ausgezeichnet. Dann klopfte Hollywood an die Tür und gab ihre Rollen in "Bad Times at the El Royale" (2018) und "Widows - Tödliche Witwen" (2018). Es ist ihre Rolle als die afroamerikanische Fluchthelferin Harriet Tubman in "Harriet - Der Weg in die Freiheit", die ihr die Oscar-Nominierung einbrachte. Auch wenn Erivo ausgezeichnet ist, steht sie doch am Anfang ihrer Karriere. Sie ist auch für einen Oscar für den besten Filmsong ("Stand Up") nominiert. Also unabhängig davon, ob sie einen Goldjungen gewinnt oder nicht, sie hat wahrscheinlich eine glänzende Zukunft vor sich, mit einer bevorstehenden Rolle in der National-Geographic-Serie "Genius". Sie verkörpert Aretha Franklin in der dritten Staffel der Serie, die 2020 ihre Premiere feiern wird.
Kommentare