Bericht: Charles III soll nur 7 Jahre König sein dürfen

Ein Porträt von König Charles III. im Anzug.
"Ich bin mir des großen Erbes und der Pflichten und Aufgaben äußerst bewusst, die mir weitergegeben wurden", betonte der neue Monarch.

"God save the King": Zum ersten Mal seit 70 Jahren ist diese Zeile nun wieder als Nationalhymne in London zu hören. Mit Fanfarenstößen wurde es am Samstag auch offiziell verkündet: Charles III ist neuer britischer König.

Ob in seiner ersten Ansprache an die Nation oder auch bei seiner offiziellen Proklamation: Stets betont der 73-Jährige das Erbe seiner Mutter Königin Elizabeth II. Demonstrativ demütig gibt sich Charles bei seinen ersten Auftritten. Ob beim Bad in der Menge vor dem Buckingham-Palast, als er minutenlang Hände schüttelt und sich sogar - entgegen des royalen Protokolls - küssen lässt. "Das Versprechen unseres neuen Königs an die Nation: Loyalität, Respekt, Liebe", titelte am Samstag die Boulevardzeitung Mirror.

König Charles tritt in Fußstapfen seiner Mutter

Hat es bisher oft geheißen, Charles werde möglicherweise bei der Thronfolge übersprungen oder die Krone zumindest schnell an seinen ältesten Sohn William weiterreichen, so ist nun klar: Charles ist entschlossen, für den Rest seines Lebens weiterzumachen. Wie seine Mutter gelobt er dem Volk lebenslangen Dienst.

Dem widerspricht ein aktueller Bericht des Promiportals Radar Online. Darin wird unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte palastnahe Quelle behauptet, dass die verstorbene Königin nicht sicher gewesen sei, "dass ihre Erben den Willen, die Fähigkeiten und den Charakter besitzen", um die Monarchie weiterzuführen. Aus diesem Grund sollen sich im vergangenen Jahr mehrere Mitglieder der Königsfamilie auf dem Landsitz Sandringham versammelt haben, um die Zukunft der Monarchie zu besprechen. Laut Radar Online soll dabei unter anderem festgelegt worden sein, dass Charles nur sieben Jahre lang - bis zu seinem 80. Geburtstag - auf dem Thron sitzen darf. Danach sei er verpflichtet, Prinz William den Vortritt  - und die Krone - zu überlassen. 

All dies ist allerdings unwahrscheinlich - nicht nur, weil eine derartige Begrenzung der königlichen Herrschaft nicht vorgesehen ist. Den lebenslangen Dienst im Zeichen der Krone hatte Charles in seiner Rede mehrfach angedeutet. "Meine Mutter hat ein Beispiel von lebenslanger Liebe und selbstlosem Dienst gesetzt", sagte er am Samstag in London. Ihre Regentschaft sei beispiellos gewesen in Länge, Hingabe und Ergebenheit. "Ich bin mir des großen Erbes und der Pflichten und Aufgaben äußerst bewusst, die mir weitergegeben wurden", betonte der Monarch. "Indem ich diese aufnehme, werde ich mich bemühen, dem Vorbild folgen, das gesetzt wurde."

Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Ihr Sarg war am Sonntag nach Edinburgh gebracht worden und wird dort zunächst in der St. Giles' Cathedral, der Hauptkirche der presbyterianischen Church of Scotland, aufgebahrt. Am Dienstag wird der Sarg nach London ins Buckingham Palace gebracht, ab Mittwoch wird die Queen für mehrere Tage im Westminster-Palast aufgebahrt. Das Staatsbegräbnis ist für Montag, den 19. September angesetzt.

Das Leben der Queen in Bildern

Ein Schwarzweißporträt von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip.

Elizabeth II.: Ihr Leben in Bildern

Elizabeth, damals 21, bei der Verlobung mit Philip, ihrer großen, lebenslangen Liebe.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip an ihrem Hochzeitstag.

Die Hochzeit im November 1947.

Hochzeitsfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip mit der königlichen Familie und Brautjungfern.

Das Medieninteresse ist groß an Elizabeths Beziehug zu dem schnittigen Kadetten Philip, in den sich die Tochter von Königs Georg VI., und dessen Ehefrau Elizabeth bereits mit 13 Jahren bereits verliebt haben soll.

Ein Schwarzweißfoto von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip, beide lächelnd, auf einer Bank sitzend.

Das glückliche Paar während seiner Hochzeitsreise.

Das Treetops Hotel im Aberdare Nationalpark, Kenia, steht auf Stelzen über einem Wasserloch.

In diesem einfachen Hotel erfuhr Elizabeth während einer Reise durch Kenia im Jahr 1952 vom Tod ihres Vaters. Sie wurde über Nacht zur Königin.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip winken von einem Balkon.

Die aufwendige Krönung fand aber erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953 statt. Die scheue Elizabeth wollte zuerst keine TV-Übertragung. Der Erzbischof von Canterbury verteufelte das Fernsehen sogar als "eine der großen Gefahren der Welt". Schließlich durften dann doch Millionen Menschen das Event vor den Fernsehgeräten verfolgen.

Königin Elizabeth II., Prinz Philip und ihre Kinder Charles und Anne bei einem Picknick im Freien.

1952 waren Elizabeth und Philip bereits zweifache Eltern - und zwar von Thronfolger Charles (li.) und Prinzessin Anne.

Die königliche Familie sitzt mit einem Hund auf einer Decke vor Schloss Balmoral.

1960 kam Kind Nummer drei zur Welt, Andrew. Edward folgte 1964.

Königin Elisabeth II. trifft eine Menschenmenge, darunter viele Kinder mit kleinen Flaggen.

1970: Auf einer Tour durch Australien und Neuseeland führt Elizabeth II. ihre "königlichen Spaziergänge" ein - eine Art distinguiertes Bad in der Menge, bei dem die Königin in Kontakt mit ihren Untertanen tritt. Damit will die Monarchin dem Königshaus offensichtlich ein moderneres Image verschaffen.

Ein Schwarzweißporträt des schwedischen Schauspielers Max von Sydow vor einem nebligen Hintergrund.

Am 27. August 1979 wird Lord Louis Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Mitglied des innersten Zirkels der Königsfamilie, durch die nordirische Untergrundorganisation IRA getötet. Seine Ermordung macht die in den 70er und 80er Jahren ständig vorhandene Gefahr für die Königsfamilie sichtbar.

Königin Elisabeth II. lächelt in einem Auto sitzend.

1992: Elizabeth II. erlebt ihr "annus horribilis", ihr "schreckliches Jahr": Ihre Söhne Charles und Andrew trennen sich von ihren Frauen und Prinzessin Anne wird geschieden. Zudem wird Schloss Windsor bei einem Brand schwer beschädigt. Vor allem die der Trennung folgende Schlammschlacht zwischen Diana und Charles lässt das Ansehen des Königshauses in den kommenden Jahren weiter sinken.

Prinz Charles und Prinzessin Diana mit Blumenmädchen und Pagen auf dem Balkon des Buckingham Palace.

Thronfolger Charles bei seiner Hochzeit mit Diana, 1981. Der Ehe war bekanntlich kein Glück beschieden. In den 1990er-Jahren erreichte das Verhältnis zwischen dem Königshaus und dem Volk jedoch einen Tiefpunkt: Die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana, der "Königin der Herzen", war zerrüttet, der Rosenkrieg wurde auch über britische Medien ausgetragen. In einem TV-Interview sagte Diana, mehr gehaucht als gesprochen, über ihre Nebenbuhlerin Camilla: "Sie war die dritte in der Ehe, und es wurde ein wenig eng."

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip bei einer Veranstaltung im Freien.

1997 starb Diana bei einem Autounfall in Paris. Die Queen schwieg lange, was ihr Image schädigte. Im Bild ist sie am Vorabend der Beerdigung mit Ehemann Philip zu sehen.

Die Royals gaben den Medien die Schuld. Bei einem Prozess in Frankreich im Jahr 2017 um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos von Williams Frau, Herzogin Kate, teilte William mit, er sei besonders geschockt, weil es ihn an die Belästigung erinnere, die "zum Tod meiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, geführt hat".

Charles und Camilla an ihrem Hochzeitstag auf den Stufen der St. George's Chapel.

2005 war wohl das glücklichste Jahr für Prinz Charles: Er heiratete seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles.

Prinz William und Kate Middleton küssen sich auf dem Balkon, umgeben von Blumenkindern.

2011 heiratete auch sein Sohn William, und zwar die Bürgerliche Catherine Middleton. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder - George, Charlotte und Louis.

Prinz Harry und Meghan Markle winken bei ihrer Hochzeit den Zuschauern zu.

2018 schloss auch Williams Prinz Harry den Bund der Ehe. Dass er und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, sich später von der Familie abwendeten, hat die Queen wohl nie verwunden.

Königin Elisabeth II. und Prinz Philip mit ihren Urenkeln auf einem Sofa.

Die Queen und Prinzgemahl Philip umringt von Urenkeln.

Eine Frau mit Hut und Maske sitzt in einer Kirchenbank aus dunklem Holz.

In Trauer: Die Queen bei der Beerdigung ihres geliebten Ehemannes Philip im April 2021. Die beiden waren 74 Jahre lang verheiratet gewesen.

Königin Elisabeth II. verlässt mit Maske ein Auto.

Die Queen gebeugt auf der Beisetzung von Prinz Philip

Soldaten in roten Uniformen tragen einen mit Flaggen geschmückten Sarg.

Boris Johnson begrüßt Königin Elizabeth II. mit einem Händedruck.

15 britische Premierminister hat Elizabeth II. erlebt, die letzte war Liz Truss.

Königin Elisabeth II. liest eine Rede in einem blauen Kostüm und Hut.

Als Monarchin kommentierte die Queen nie das politische Geschehen, auch wenn sie etwa den Brexit wohl vehement ablehnte. Für Aufsehen sorgte ihre Rede im Parlament 2017: Elizabeth erschien mit einem blauen Hut mit Sternen, der an die EU-Flagge erinnerte.

Königin Elizabeth II. lächelt in einem türkisfarbenen Hut und passendem Blazer.

2022 fand das große 70-jährige Thronjubiläum der Queen statt.

König Charles, Königin Elizabeth, Prinz William, Prinzessin Kate und ihre Kinder auf einem Balkon.

Mit einer riesigen Parade in London, Straßenfesten und landesweiten Picknicks ließ die Bevölkerung Königin Elizabeth II. im Juni mehrere Tage lang hochleben. Trotz eher trüben Wetters feierten Zehntausende die historische Regentschaft Queen, die aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten selten anwesend war, aber sich zum Abschluss am Balkon des Buckingham Palace zeigte.

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