Warum Bella Hadid den deutschen Sportkonzern Adidas klagen will

Warum Bella Hadid den deutschen Sportkonzern Adidas klagen will
Eine Sneaker-Kampagne des Sportartikelherstellers Adidas ging nach hinten los. Nun soll das Model juristische Schritte erwägen.

Dieser Werbedeal ging nach hinten los. Eigentlich hatte der Sportartikelhersteller Adidas das US-Model Bella Hadid (27) engagiert, um für den Relaunch eines neuen Retro-Sneakers zu werben. Wenige Tage nach dem Start der groß angelegten Kampagne ließ sie das Unternehmen überarbeiten, alle Hinweise auf Hadids Mitwirkung wurden hastig entfernt. In einem Statement entschuldigte sich das Unternehmen für "unbeabsichtigte Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen". Was war passiert?

Das deutsche Unternehmen hat einen politischen Skandal von beträchtlichem Ausmaß ins Rollen gebracht. Der von Hadid beworbene - auf den ersten Blick unverdächtige - Retro-Turnschuh "SL 72" sollte wie seine Vorgänger Samba und Gazelle zum Trendmodell der Saison werden. Allerdings: Der "SL72" war erstmals bei den Olympischen Spielen 1972 in München vorgestellt worden. Überschattet wurde das Sportereignis von einem Attentat, bei dem elf israelische Sportler und Funktionäre ums Leben kamen. Der Anschlag war von palästinensischen Terroristen verübt worden. 

Model mit palästinensischen Wurzeln

Dass Adidas ausgerechnet Hadid als Gesicht für die Kampagne wählte (neben Rapper A$AP Nast und Fußballer Jules Koundé), wird dem Sportartikelhersteller nun schwer angelastet. Das Model, das selbst palästinensische Wurzeln hat, fiel in der Vergangenheit durch israelfeindliche Parolen auf. 

Auf Social Media wurde prompt Kritik laut; die israelische Regierung und jüdische Organisationen schalteten sich empört ein. Das American Jewish Committee nannte die Entscheidung von Adidas "entweder ein massives Versehen oder absichtlich hetzerisch". Die israelische Botschaft in Deutschland postete auf dem Kurznachrichtendienst X: "Sie und ihr Vater verbreiten häufig antisemitische Verleumdungen und Verschwörungen gegen Juden."

Das Model, das nicht mehr in der Kampagne zu sehen ist, will laut US Weekly und TMZ nun rechtliche Schritte gegen den Sportartikelriesen wegen "Mangels an öffentlicher Rechenschaftspflicht" einleiten. Dieser habe sie nicht über den "historischen Kontext" der Kampagne informiert und eine grausame und schädigende Kampagne gestartet. 

Der Schuh ist im Webshop von Adidas indes beinahe ausverkauft.

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