Bangen um Queen: Prinz Andrew eilte nach Missbrauchs-Anklage zur ihr
Der Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein in den USA zieht das britische Königshaus mit Macht ins Rampenlicht. Prinz Andrew (61) habe sie als Minderjährige missbraucht, behauptet die US-Amerikanerin Virginia Roberts Giuffre - und hat in New York nun Klage gegen den mittleren Sohn von Queen Elizabeth II. (95) eingereicht. "Ich mache Prinz Andrew für das verantwortlich, was er mir angetan hat", betonte die 38-Jährige in einer Stellungnahme. Sie verlangt Schadenersatz von dem Royal, der die Vorwürfe seit Jahren zurückweist, sich aber wegen seiner Freundschaft zum mittlerweile gestorbenen Epstein von seinen Aufgaben zurückgezogen hat.
Laut der britischen Zeitung Daily Express hat sich Andrew - während sich die neuerlichen Negativ-Schlagzeilen um seine Person am Dienstag um die Welt verbreitet hatten - auf den Weg zur Queen gemacht. Diese ist Ende Juli in ihren ersten Sommerurlaub nach dem Tod von Prinz Philip aufgebrochen. Wie üblich verbringt die Monarchin den Sommer auf ihrer Residenz Schloss Balmoral in den schottischen Highlands. Gemeinsam mit seiner Exfrau Sarah Ferguson sei Andrew um ungefähr 18 Uhr (Ortszeit) mit einem Range Rover auf dem Gelände angekommen.
Keine Erholung für die Queen
Zuletzt hatten britische Boulevardmedien sorgenvoll unter Berufung auf angebliche Insider berichtet, die Queen befinde sich nach wie vor im Trauerprozess. Zudem sei sie laut The Sun "unglaublich müde". Die Queen hoffe nun, in Schottland dem Stress zu entkommen. Auch die Ankündigung von Prinz Harrys neuem Buchvertrag soll ihr zugesetzt haben. "Sie konnte es kaum erwarten, wegzukommen", heißt es über die Königin, um deren Wohlergehen in manchen Medien gebangt wird. Andrews Missbrauchs-Anklage ist ebenfalls äußerst delikat für das Königshaus. Wie es der Königin tatsächlich geht, ist aber unklar. Ein offizielles Statement aus dem Palast gibt es bislang nicht.
Multimillionär Epstein soll über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Dabei halfen ihm der Anklage zufolge sowohl Mitarbeiter als auch seine Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell, die derzeit in einem New Yorker Gefängnis auf ihren Prozess wartet. Über Maxwell wiederum lernte Epstein auch den Herzog von York kennen, wie Prinz Andrews offizieller Titel lautet. Giuffre wirft Maxwell vor, sie "zur Sexsklavin ausgebildet" zu haben, was die Epstein-Ex bestreitet.
Die Vorwürfe gegen Andrew - von der britischen Presse wegen seiner Affären einst als "Randy Andy" (etwa: geiler Andy) verspottet - sind seit langem bekannt. Nun aber beschäftigen sie auch die Justiz. "In den vergangenen fünf Jahren haben Prinz Andrew und seine Berater jeden Versuch, diese Angelegenheit ohne Rechtsstreit beizulegen, blockiert", sagte Giuffres Anwalt David Boies dem britischen Sender Sky News. "Es ist längst überfällig, dass er zur Rechenschaft gezogen wird." Ein Sprecher Andrews wollte die Klage nicht kommentieren.
Die Anklage aus der die Zeitung Daily Mail am Dienstag zitierte, hat es in sich. "Wie andere minderjährige Kinder vor und nach ihr wurde die Klägerin zunächst angeworben, um Epstein Massagen anzubieten und danach eine Vielzahl von sexuellen Handlungen durchzuführen", heißt dort. Giuffre sei regelmäßig von Epstein missbraucht und von ihm "ausgeliehen" worden. "Ein solcher mächtiger Mann, an den die Klägerin zu sexuellen Zwecken ausgeliehen wurde, war der Angeklagte Prinz Andrew, der Herzog von York."
Der Bruder von Thronfolger Prinz Charles hat zwar zugesagt, den zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen - vor der New Yorker Staatsanwaltschaft aber trotz aller Anfragen noch nicht als Zeuge ausgesagt. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast in Epsteins Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes und dessen Ex-Partnerin Maxwell will er nichts mitbekommen haben. Epstein nahm sich im Sommer 2019 in einer Zelle das Leben.
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