Was Schauspielerin Marion Mitterhammer mit Kaiserin Sisi zu tun hat
Mythos Sisi – immer wieder auch medial befeuert, wie durch die Filmreihe mit Romy Schneider (1938–1982) oder aktuell mit „Corsage“ oder der Netflix-Serie „Die Kaiserin“.
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Auch Schauspielerin Marion Mitterhammer beschäftigt sich schon lange mit Kaiserin Elisabeth, „auch, weil ich in den Anfängen meines Schauspielerlebens diese Rolle nicht bekommen habe. Ich war die Leider-Nein-Sisi in den 1990er-Jahren. Es gab ein riesiges internationales Projekt mit mir als Sisi und das wurde kurz vor Drehbeginn abgesagt, was damals ein irrsinniger Schock war“, erzählt sie im KURIER-Gespräch.
Sisi eine Stimme geben
Jetzt möchte sie der Kaiserin anlässlich ihres 125. Todestages wieder eine Stimme geben, sie selbst zu Wort kommen lassen. Und zwar, indem sie aus ihrem poetischen Tagebuch liest (so wie heute, Sonntag, um 18 Uhr im Sisi Museum Hofburg).
Von 1885 (damals war Sisi 48 Jahre alt) bis 1888 hat Elisabeth Tagebuch in Form von Gedichten geführt, sie hat dabei versucht im Stile von Heinrich Heine (1797–1856) zu schreiben.
„Ich freue mich einfach, dass sie es gemacht hat, weil sie so viel von sich erzählt und Seiten an ihr sichtbar werden – ihre sinnlichen Seiten, ihre Sehnsüchte, ihre unfassbare Einsamkeit, ihre Traurigkeit, ihre große Fantasie. Ich bin sehr interessiert auch an ihren ironischen Kommentaren und ich finde, es hat oft einen hohen Unterhaltungswert“, so Mitterhammer.
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Die Lesereise, die die Schauspielerin auch an Orte wie Ischl, Graz und vielleicht sogar nach Korfu führen wird, soll eine Hommage an Sisi sein.(Mehr Infos rokonstreetfilm.productions)
Politischen Verständnis
„Was ich an ihr auch ganz fortschrittlich und toll finde, ist, dass sie sich großartig zum politischen Verständnis geäußert hat. Sie war einfach Republikanerin. Nicht sehr häufig, aber es kommt in den Gedichten auch vor, was sie wirklich vom Hof hält. Da gibt es ein wunderbares Gedicht über die Familientreffen am Sonntag, wenn die ganze Familie antanzt. Zu jedem hat sie was zu sagen und sie gibt pointiert und ironisch jedem eine mit. Die kritischen Kommentare zur Aristokratie überhaupt und ihre Ironie berühren mich. Das Innenleben dieser Kaiserin ist unfassbar faszinierend.“
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Auch ist Mitterhammer jetzt davon überzeugt, dass Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) Elisabeth wirklich geliebt hat. „Er hat ihr nie Steine in den Weg gelegt“, so die Schauspielerin.
„Was ich auch herausgefunden habe, diese abgrundtiefe Traurigkeit und Melancholie dürfte meiner Meinung nach auch damit zu tun haben, dass diese Frau zwei Kinder verloren hat. Die kleine Sophie (1855–1857) und den Kronprinz Rudolf (1858–1889). Die hat schon wahnsinnig viel mitgemacht.“
Die Frau dahinter
Marion Mitterhammer interessiert vor allem die Frau dahinter, der Mensch, nicht die Kaiserin per se.
„Und deshalb glaube ich, ist es der richtige Moment, sie selbst zu Wort kommen zu lassen. Eine Hommage an sie. Ohne mich selbst in den Vordergrund zu stellen, sondern ich lese sie. Mit dem Wissen einer über 50-Jährigen, die auch schon einiges erlebt hat.“
Überhaupt liebt die Schauspielerin zu lesen, wie sie dem KURIER erzählt. „Meine große Liebe sind tatsächlich Leseabende. Ich lese wahnsinnig gerne und ich lese gerne vor. Ich versuche einfach Dinge zu machen, die mich inspirieren und erfreuen“, so Mitterhammer, die auch gerade einen Krimi abgedreht hat.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich drehen darf und mich gleichzeitig aber mit einer Frau beschäftigen kann, die mich tatsächlich schon ein Leben lang beschäftigt.“
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