Leopold Altenburg über seine Ururoma, Kaiserin Sisi: "Sie konnte boshaft sein"

Sisis Ururenkel Leopold Altenburg
Mythos Sisi: Lieblich im TV dargestellt von Romy Schneider, im wahren Leben aber ganz anders.

Kaiserin Sisi (ermordet 1898) ist derzeit wieder in aller Munde. Nicht nur durch die Sisi-Filme mit Romy Schneider (gestorben 1982), sondern jetzt auch durch die neue Event-Serie "Sisi" mit Dominique Devenport und Jannik Schümann.

Man weiß, die echte Sisi fühlte sich im kaiserlichen Zeremoniell gefangen. In ihrem früheren Leben hatte sie kaum Verpflichtungen, nach der Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph (gestorben 1916) war sie einem strengen Programm unterworfen.

Nur zwei Wochen nach der Trauung schrieb sie in einem Gedicht: "Ich bin erwacht in einem Kerker, und Fesseln sind an meiner Hand. Und meine Sehnsucht immer stärker – und Freiheit! du, mir abgewandt!"

Ihr Ururenkel, Schauspieler Leopold Altenburg (51) hat ein zwiespältiges Verhältnis zu ihr, wie er jetzt in einem Interview mit RTL erzählt. "In den Filmen mit Romy Schneider wird sie sehr lieblich dargestellt, aber sie war schon eine, die ganz gut austeilen konnte. Sie war nicht nur eine, die eingesteckt hat, sondern sie konnte selbst sehr boshaft sein."

Eigentlich will er ja nichts mehr mit dieser Familiengeschichte zu tun haben, "weil man dann immer so ein bisschen im Schatten ist der eigenen Vorfahren", wie er meint.

Leopold Altenburg über seine Ururoma, Kaiserin Sisi: "Sie konnte boshaft sein"

Kaiserin Elisabeth

Auch sein Vater hatte so gar keine Freude mit den Sisi-Filmen. "Nach 15 Minuten hat mein Vater den Fernseher ausgeschalten und gesagt, das ist ein Blödsinn, da stimmt gar nichts."

Was die Kindererziehung betraf, hält Altenburg seine Ururgroßmutter für distanziert. "Vor allem zu Gisela. Zu Marie Valerie war sie schon eine liebende Mutter. Auf jeden Fall. Aber halt, was sie unter Liebe verstand."

Trotzdem hegt Altenburg auch Bewunderung für die Kaiserin.

"Ich habe eine Bewunderung für das, was sie alles konnte. Das wird oft übersehen. Weil sie wirklich sehr viel konnte. Sie konnte unheimlich viele Sprachen, die Gedichte, die sie geschrieben hat. Und sie hat schon auch für ihre Rechte gekämpft, das ist schon faszinierend."

Auch ein besonderes Andenken an sie hat der Schauspieler aufgehoben - eine Zuckerdose. Darauf zu sehen, ein Wappen mit einem Delfin. Eines von Sisis Lieblingstieren und ein Symbol für Freiheit.

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