Warum sich "2 Minuten 2 Millionen"-Investor Christian Jäger jetzt in Afrika engagiert
Großes Interesse für Neues und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen – so kennt man den Tiroler Erfolgsunternehmer Christian Jäger (59) aus der Puls4-Start-up-Show "2 Minuten 2 Millionen".
Eine Regel, die er dort für sich aufgestellt hat, ist jene, "dass ich nicht mehr bei ganz frühphasigen Start-ups einsteige. Außerdem gibt es oft die falsche Erwartungshaltung, dass ein Investor gesucht wird, der dann auch die Unternehmerrolle übernehmen soll. Ein Rundum-Sorglos-Paket also. Und so funktioniert das natürlich nicht", erzählt Jäger dem KURIER.
Er selbst wuchs in Seefeld in Tirol auf und flog kurz vor der Matura von der Schule, da er die letzte Klasse dreimal hintereinander nicht erfolgreich abschließen konnte. Es folgten Auslandsaufenthalte in Frankreich und England, sowie die Matura, die er dann in der Abendschule nachholte.
Anschließend machte er sich in Deutschland im Vertriebsbereich selbstständig und nutzte den Fall der Berliner Mauer, um seine Produkte auch in Ostdeutschland einzuführen. Das half ihm dabei, durchzustarten und heute leitet er eine Unternehmensgruppe mit über 20 Firmen.
In den Medien wird er deshalb immer gerne als "Selfmademan" bezeichnet, was ihm aber so gar nicht gefällt. "Du kommst nicht weiter, wenn du nicht einen Haufen Leute um dich hast, die dir helfen. Das ist auch eine Fähigkeit von mir. Ich gestehe mir ein, wo meine Schwachstellen sind und was ich nicht kann. Und diese Lücke wird dadurch gefüllt, dass ich mir die Leute hole, die das können."
Durch seine internationalen Geschäftstätigkeiten trifft Christian Jäger auch häufig auf die ganz Großen wie Ex-US-Präsident Barack Obama oder Microsoft-Gründer Bill Gates. Und mit "Terminator" Arnold Schwarzenegger verbindet ihn eine Freundschaft. "Das ist für mich immer so schön zu sehen, weil er ja wirklich ein Super-Super-Weltstar ist und trotzdem so menschlich ist."
Und bei all dem Glück und Erfolg, den er hat, möchte der Unternehmer jetzt auch etwas zurückgeben und hat den Bau einer Schule in Sierra Leone (Afrika) für 500–700 Kinder finanziert und übernimmt auch den Betrieb für zwei Jahre.
Im Andenken an seinen 2011 verstorbenen Vater wurde jetzt das "Dr. Michael Jäger Educational Center" eröffnet. "Mir waren drei Dinge wichtig: Mädchen und Buben in einer Schule, egal, welche Religion sie haben und dass sich der Regierungsbezirk, wo die Schule ist, gegen die Genitalverstümmelung einsetzt", so Jäger. Denn das Projekt läuft unter Waris Diries "Desert Flower Foundation".
Die Eröffnung sei für ihn besonders emotional gewesen: "Wenn du die Freude der Kinder siehst – da hat es mich schon übermannt." Sein Schritt an die Öffentlichkeit hat den Grund, dass er anderen Unternehmern einen Anstoß geben möchte, es ihm gleichzutun. Und auch er selbst möchte weitermachen. "Ich werde eine zweite Schule bauen, wieder in Afrika, aber in einem anderen Land."
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