Warum Ex-Soko-Donau-Star Stefan Jürgens ein hoffnungsvoller Romantiker ist
Make love, not war – gerade in Zeiten wie diesen aktueller den je. Der deutsche Schauspieler und Liedermacher Stefan Jürgens (59) hat seinen Gefühlen freien Lauf gelassen und jetzt den Gedichtband „Loveletters – Mutwillige Liebesergüsse“ veröffentlicht.
„Hoffnungsvoll bin ich grundsätzlich als Mensch, also bin ich auch als Romantiker hoffnungsvoll. Ich bin es auch als Vater und als Partner. Ich glaube an die Kraft von Gefühlen, von Empathie und vor allem an die Kraft von positiven Gedanken“, erzählt er in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Das ganze Interview:
Herrlich ehrlich: Stefan Jürgens
Mit 16 schon gedichtet
Gewidmet sind all seine Gedichte seiner eigenen großen Liebe Boriana Rosenmüller.
Bereits mit 16 hat der ehemalige SOKO-Donau-Kommissar begonnen, Poesie zu schreiben. „Als die anderen Jungs auf dem Fußballplatz waren, hab ich zu Hause gesessen und hochtrabende Gedichte geschrieben über meinen Weltschmerz, den man als Pubertierender ab und zu mal haben kann. Dann kam irgendwann das Klavier dazu und so sind aus diesen Gedichten irgendwann einmal Songs entstanden.“
Mit seinem aktuellen Album „Was zählt, weiß jeder ganz für sich allein“ geht er jetzt auch wieder auf Tour und macht auch damit in Österreich (u. a. am 26. 10. im Konzerthaus Wien) halt.
„Wir sind in einer Zeit, die sich derart fokussiert auf schlechte Nachrichten, auf dunkle Zeiten, auf Geschehnisse, die einen unabhängig von der direkten Beteiligung oder nicht, geradezu depressiv machen können. In diesen Zeiten kristallisiert sich für jeden noch einmal ganz neu heraus, was wirklich wichtig ist, in seinem Leben und im Leben der Menschen um einen herum“, erklärt er, was für ihn persönlich zählt.
Das Album ist vor Corona und vor der Ukraine-Krise entstanden und „hat damals schon in einer ständigen Beschleunigung unserer Lebensumstände gewollt, sich auf das zu fokussieren, was wichtig ist. Also auf Empathie, Mitmenschlichkeit, Ruhe, Überschaubarkeit. All diese Dinge, die da für einen Menschen eine Rolle spielen.“
Den Emotionen stellen
Jürgens, der sein Privatleben auch gerne privat hält, hat aber als Künstler kein Problem damit, sich zu offenbaren.
„In meiner Berufswelt mich meinen Emotionen zu stellen und diese auch zur Verfügung zu stellen, war für mich komischerweise noch nie ein Problem. Ich finde, das gehört dazu. Ich finde, man muss über Dinge reden, die man kennt“, erzählt er.
Überhaupt ist er der Meinung, dass der Mensch an sich mehr Gefühle zeigen sollte. „Natürlich muss man auch sagen, dass wir Männer in den letzten 10.000 Jahren ein bisschen dazu erzogen worden sind, die Klappe zu halten und alles in uns hineinzufressen. Insofern sind wir da vielleicht ein bisschen mehr in der Bringschuld, aber grundsätzlich gilt das ja für jedes menschliche Wesen.“
Wien, wo er ja auch durch „SOKO Donau“ 14 Jahre gelebt und gearbeitet hat, vermisst er schon auch ein bisschen. „Aber ich bin ja nicht raus aus der Stadt, ich habe sehr viele Verbindungen in Wien, die ich auch halte und pflege. Ich werde im Sommer in Reichenau Theater spielen, worauf ich mich sehr freue. Ich bin ab Mai wieder zweieinhalb Monate in der schönen österreichischen Hauptstadt.“
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