Von der Piste aufs Parkett: Paraski-Ass Johannes Aigner debütiert am Opernball
Die Familie Aigner aus Gloggnitz ist auf der Skipiste zu Hause. Gleich vier der Kinder sind 2022 bei den Paralympics in Peking gestartet.
Drei davon haben eine Sehbeeinträchtigung, darunter auch Johannes Aigner (17; durch einen angeborenen Grauen Star hat er nur acht Prozent Sehvermögen), der sich in Peking fünf Medaillen, davon zwei Goldene holte.
Seine Schwester Elisabeth (24) hat jetzt sogar als Guide, mit Schwester Veronika (20; ebenfalls stark seheingeschränkt), wagemutig die Streif bezwungen. Die beiden haben übrigens in Peking Gold im Slalom und Riesentorlauf gewonnen.
Und jetzt gibt’s eine neue Herausforderung für Elisabeth und Johannes, wenn auch eine weit weniger gefährliche. Sie werden nämlich am Donnerstag beim Wiener Opernball debütieren.
„Ich wollte schon, als ich jünger war, immer mal mitmachen, aber es ist nicht so leicht, einen Tanzpartner zu finden. Und dann gibt es da ja auch noch das Alterslimit. Und jetzt war es aber so, dass der Hansi von der Landjugend aus einen Tanzkurs gemacht hat und ihm das voll getaugt hat, daher dachte ich mir, ich ergreife die Chance und frage ihn, ob er mit mir tanzt“, erzählt Elisabeth dem KURIER.
„Nervös sind wir nicht, es ist einfach eine schöne Erfahrung, hier einmal dabei zu sein“, so Johannes, der findet, dass den Frack anzuziehen schon eine eigene Wissenschaft ist.
Beim Schrittemerken hat das Skitalent auch keine Probleme. „Er hat’s ja nur mit den Augen und zum Glück nicht mit dem Gedächtnis“, meint seine Schwester lachend.
„Man wiederholt es so oft und es wird auch so genau erklärt, dass du dir das gar nicht nicht merken kannst, was jetzt grad zu machen ist“, schmunzelt er.
Außerdem hätte es auch viel mit Skifahren zu tun, wie die beiden erzählen, weil man sich hier ja auch eine ganze Choreografie merken und Körperspannung halten müsse.
Auch Oscar-Regisseur Stefan Ruzowitzkys Tochter Anna wird am Ball debütieren, was sich der Papa natürlich nicht entgehen lassen wird.
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