Turnschuhe zum Dirndl: Trachtendesignerin verrät, was geht und was bitte nicht

Trachtendesignerin Constanze Kurz
Constanze Kurz spricht zum Wiesn-Start über die neuesten Trends und was man eher vermeiden sollte.

Es herbstelt schon und damit beginnt auch wieder die Trachtensaison. Nach dreijähriger Pause heißt’s heuer wieder am Münchner Oktoberfest „O’zapft is!“ und auch in Wien und Brunn am Gebirge wird zur Wiesn geladen.

Eine, die das besonders freut, dass jetzt wieder vermehrt Dirndl getragen wird, ist Hanna-Trachten-Designerin Constanze Kurz, die mit ihrem Familienunternehmen heuer auch 70. Firmenjubiläum feiert.

Das ganze Interview:

KURIER Talk mit Constanze Kurz

„Das hochgeschlossene Dirndl ist immer noch sehr aktuell, also eine hochgeschlossene Bluse. Neu ist, dass jetzt wieder ein puffeliger Arm getragen wird. Und bei den Blusen sehr viel Spitze“, weiß sie die Trends.

„Im Herbst kommen immer die gedeckteren Farben. Ein dunkles Rot ist gerade aktuell oder ein Tannengrün, aber wir haben jetzt Spätsommer, es gehen also auch noch alle anderen knalligen Farben.“

Nur bitte nicht zu viel des Guten oder besser gesagt zu wenig – sprich zu kurz und zu tief dekolletiert, wie man’s gerne vor allem auf der Münchner Wiesn sieht. „Mein Herz schmerzt teilweise wirklich sehr. Ich komme ja aus der Tradition und versuche diese eben miteinzubeziehen. Natürlich ist es wichtig, dass man es in die Neuzeit transportiert, aber es ist so ein schmaler Grat zwischen too much und ,es ist schön’. Es darf ruhig kurz sein, vor allem auf der Wiesn, aber dann sollte der Absatz nicht zu hoch sein.“

Frau kann ruhig auch einen lässigen Turnschuh zum Dirndl kombinieren – oder auch Wedges.

Turnschuhe zum Dirndl: Trachtendesignerin verrät, was geht und was bitte nicht

Constanze Kurz im Gespräch mit KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch

Apropos Tradition, oft wird Tracht ja milde belächelt oder gar in ein bestimmtes Eck gestellt. „Es ist natürlich ein heikles Thema. Ich war auch lange im Ausland. Von dem her ist es schon schön, dass man die Tradition pflegt und den Ursprung ansieht. Diese Zeitspanne, die da ja oft mit Tracht in Verbindung gebracht wird, ist nicht der Ursprung. Man darf die Zeit nicht vergessen, aber man sollte auch vorwärtsgehen. Die Tracht hat sicher keinen Beitrag dazu geleistet. Die kann nichts dafür.“

Eine Zeit lang hat Constanze, die damit aufgewachsen ist, sogar selbst die Tracht boykottiert und erst wieder in ihrer Zeit im Ausland – sie lebte in China – die Liebe dazu gefunden.

Wie es ist, das Familienunternehmen zu führen, welche neuen Projekte geplant sind und wie alltagstauglich nun wirklich die Tracht ist, sehen Sie im Video oben.

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