Senta Berger klagt an: Sexuelle Übergriffe durch O.W. Fischer und Kirk Douglas

Verleihung der 53. Grimme-Fernsehpreise
Die Schauspielerin sah sich im Laufe ihrer Karriere immer wieder #MeToo-Momenten ausgesetzt.

In einem Interview mit der "Zeit" ging Schauspielerin Senta Berger (79) mit einigen ihrer Kollegen nun hart ins Gericht und klagte sexuellen Missbrauch am Set an. Bei den Dreharbeiten zu "Es muss nicht immer Kaviar sein" (1961) habe etwa der Mime O. W. Fischer versucht, sie zu vergewaltigen.

"Danach hätte ich eigentlich sagen müssen: Ich kann morgen nicht mit Ihnen drehen und diesen Film nicht mit Ihnen machen. Aber O. W. Fischer hat gewusst, dass ich das nicht sagen würde", so Senta Berger. Nach den sechswöchigen Dreharbeiten habe sich O. W. Fischer dann mit dem Faust-Zitat "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan" bei ihr entschuldigt.

Auch Hollywood-Legende Kirk Douglas habe versucht, Senta Berger am Set des US-Kriegsfilms "Der Schatten des Giganten" gegen ihren Willen zu küssen. Als sie sich wehrte, meinte Douglas, der aus einer russisch-jüdischen Familie stammt, nur: "Eure Leute haben meine Leute getötet".

Die #MeToo-Debatte sieht die gebürtige Wienerin grundsätzlich positiv, aber ausbaufähig. "Meiner Ansicht nach wird zu viel über die Sprache und Gendersternchen diskutiert und zu wenig über die realen Verhältnisse. Und zu viel über Schauspielerinnen und zu wenig über Putzfrauen oder Busfahrerinnen."

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