Opernsängerin Elīna Garanča über ihr Karriere-Ende und Anna Netrebko

Elīna Garanča
Im Ö3-"Frühstück bei mir" sprach sie über ihre Karriere und Anna Netrebkos Einstellung zu Putin.

Am 8. Februar wird die lettische Opernsängerin Elīna Garanča (47) bei der Opernball-Eröffnung glänzen. Sie macht sich aber schon Gedanken über ihr Karriere-Ende, wie sie jetzt im Ö3-"Frühstück bei mir" erzählte. 

"Ich denke schon lange an mein Karriereende. Ich bin ein Realist. Zehn bis fünfzehn Jahre ist eine richtig tolle Karriere für einen Sänger, 25 Jahre Karriere – so lange wie meine schon dauert – schon ein Super-Extra und alles, was danach kommt, grenzt an ein Wunder", sagte sie da. 

"Mir macht es noch Spaß, aber meine Knie tun mir weh. Wir stehen bei jeder Aufführung ja sehr lange auf den schrägen Bühnen. Und ich merke, das Singen der gleichen Partien zum wiederholten Mal macht mir weniger Spaß. Und ich habe so viel Erfahrung angesammelt, mir macht es Spaß, das alles den jungen Menschen weiterzugeben." 

Opernsängerin Elīna Garanča über ihr Karriere-Ende und Anna Netrebko

Claudia Stöckl im Gespräch mit Elīna Garanča

Aber einige Jahre möchte sie noch singen. Für die Zeit nach ihrer Gesangs-Karriere hat sie bereits Pläne. "Ich habe so viele Sachen, die mich interessieren. Zum Beispiel haben wir im Sommer einen großen Umbau von unserem Haus in Malaga gemacht. Ich habe alle Fliesen selber ausgewählt, alle Gardinen – also wenn das mit dem Singen nicht mehr klappt, arbeite ich vielleicht als Interior-Designerin. Oder in Spanien, wo wir leben, gibt es nur grottenschlechte Kuchen. Ich könnte dort die lettischen Kuchen backen und ein kleines Business aufbauen."

Teile der heurigen Opernballeröffnung sind ja der Ukraine gewitmet und auch da hat Garanča  eine kalre Meinung - besonders auch über ihre Opernkollegin Anna Netrebko

"Anna hat sich vom Krieg distanziert, von Putin nicht, aus welchen Gründen auch immer. Aus meiner Sicht, weil sie nicht in Russland lebt, sondern in Wien und Österreicherin ist. Aber am Ende des Tages ist es ihre Haltung und ihr Moralzustand, mit dem sie jeden Abend schlafen gehen muss. Die innere Moral ist eben das, was uns die Nacht durchwälzen lässt oder nicht", meinte sie. 

"Für mich sind mache Sachen nicht nachvollziehbar, weil ich bin auch aus einem kleinen Lettland, das zweimal okkupiert worden ist, ich bin in der ehemaligen Sowjetunion großgeworden und ich weiß, was da alles abläuft und wie man sich fühlt als okkupiertes Land. Prinzipiell: Für die Menschen an der Macht Lobeshymnen zu singen in so einer Situation ist mir unvorstellbar."

Kommentare