Katharina Straßer in Ethel Merhauts Musikvideo: "Verschließe mein Herz nicht mehr"

Eine Sängerin mit einem glitzernden Kleid und gelben Federn singt in ein Mikrofon.
Sängerin Ethel Merhaut hat das Lied "Zeig der Welt nicht dein Herz“ neu interpretiert und einen Kurzfilm dazu gemacht.

Eine beinahe magische Szenerie bot sich einem, wenn man dieser Tage die Schwingtüren zur legendären Wiener Eden Bar öffnete. Dichte Rauchschwaden, gedämpftes Licht und das Lied "Zeig der Welt nicht dein Herz" ließen jetzt die 1930er-Jahre wieder lebendig werden. 

Auf der Bühne: Chansonniere Ethel Merhaut, die diesen Song gewählt hat, um dazu einen Kurzfilm zu drehen, der Vielfalt zeigen soll und dazu ermutigen, aus starren, gesellschaftlichen Normen auszubrechen.

Der Kurzfilm wird das neue Album "Here & There: Echos der Sehnsucht" begleiten, das sich ebenfalls mit den Liedern der 1920er- und 1930er-Jahre beschäftigt (erscheint im Februar). Musikalisch ist Merhaut mittlerweile im Jazz und Swing angesiedelt, ihr erstes Album erschien 2021 und barg vergessene Wienerlieder und jiddische Tangos.

Dass für das Musikvideo ein Lied des Textdichters Bruno Balz (gest. 1988) ausgewählt wurde, war kein Zufall, wie Ethel Merhaut dem KURIER erzählt. "Mich berührt sein Leben sehr, vor allem, wenn man bedenkt, dass er schwul war. Er musste eine Frau heiraten und konnte nur noch unter einem Pseudonym schreiben. Ich finde, es zeigt stark sein Innenleben und was er in dieser Zeit empfunden hat und was er verheimlichen musste. Ich finde, dass das Lied auch zu heute viele Parallelen hat, weil man sehr verängstigt ist, was die Zukunft bringt und sich aber doch zusammenreißen und funktionieren muss."

Bilder vom Set

Drei Personen sitzen auf einem roten Sofa in einer Bar.

Videodreh Ethel Merhaut

Lilli Winderlich, Robert Ritter und Rebecca Horner

Eine Frau bekommt Lippenstift von einem Visagisten aufgetragen.

Videodreh Ethel Merhaut

Make-up für Ethel Merhaut

Drei Frauen posieren in einem eleganten Raum für ein Foto.

Videodreh Ethel Merhaut

Katharina Straßer, Ethel Merhaut und Regisseurin Beate Thalberg

Zwei Frauen stehen in einem Raum, eine im Paillettenkleid, die andere mit einem Mopp.

Videodreh Ethel Merhaut

Ethel Merhaut und Kathi Straßer beim Drehen

Zwei Frauen unterhalten sich in einem rot beleuchteten Raum.

Videodreh Ethel Merhaut

Noch eine kurze Lagebesprechung mit der Regisseurin

Zwei Frauen stehen in einem Raum, eine im Abendkleid, die andere mit einem Mopp.

Videodreh Ethel Merhaut

Katharina Straßer und Ethel Merhaut

Eine Sängerin mit gelben Federstulpen tritt mit ihrer Band auf einer Bühne auf.

Videodreh Ethel Merhaut

Ethel Merhaut als Sängerin in der Eden Bar

Eine Sängerin mit einem gelben Federkleid singt in ein Mikrofon vor einer Filmklappe.

Videodreh Ethel Merhaut

Und...Klappe

Eine Frau in Arbeitskleidung steht mit Staubwedel und Eimer vor der Kamera.

Videodreh Ethel Merhaut

Kathi Straßer spielt eine Putzfrau

Eine Frau mit roten Haaren und ein Mann mit Brille posieren für ein Foto.

Videodreh Ethel Merhaut

Teresa Vogl und Franz Josef Baur

Auch Schauspielerin Katharina Straßer hatte im Vorfeld von dem Projekt erfahren, wollte unbedingt dabei sein und schlüpft in die Rolle der Putzfrau, die auch eine Verbindung zum Hier und Jetzt darstellt. Sie selbst kennt es gut, eine Fassade nach außen hin aufzubauen. "Ich habe aber vor einigen Jahren beschlossen, das nicht mehr zu machen und mit Herz und Offenheit voranzugehen, und den Menschen eine positive und offene Art um die Ohren zu schnalzen. Wenn man etwas preisgibt, ist die Gefahr natürlich groß, verletzt zu werden. Ich bin da eher voll auf Risiko und verschließe mein Herz nicht mehr, ich zeige mein Herz her."

Auch Künstler Franz Josef Baur spielt mit und sieht das ähnlich. "Ich bin sehr offenherzig und zeige sehr stark, was ich denke und was ich fühle."

Den Bösewicht mimt Robert Ritter: "Ich störe das Ganze, und zwar mit extremer Brutalität, einem Baseball-Holzschläger und passe gar nicht hinein, aber dieser Ort verzaubert mich, die Musik, Ethel und am Schluss löse ich mich auf in das Gute."

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