Jazz Gitti und Tochter Shlomit Butbul über ihre schweren und guten Zeiten

Jazz Gitti und ihre Tochter Shlomit Butbul
Das Mutter-Tochter-Duo im herrlich ehrlichen Interview: "Wir sind beide Wiener Originale"

"Eine Mutter versteht auch, was ein Kind nicht ausspricht“, so ein jüdisches Sprichwort. Und man merkt bei Sängerin Jazz Gitti (77) und ihrer Tochter Shlomit Butbul (57) sofort, dass ein inniges Band sie verbindet, auch wenn sie es nicht immer leicht miteinander hatten, wie sie in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“ erzählen.

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„Meine Mama und ich haben schwere Jahre hinter uns, weil wir beide so starke Persönlichkeiten sind. Sie hat es nicht leicht gehabt mit mir, aber sie hat mich immer unterstützt“, so Shlomit, die während des Gesprächs immer wieder liebevoll die Wange ihrer Mutter streichelt.

Ein Unikat

„Meine Mama ist schon ein Unikat. Schon als Kind gewesen und ich glaube, dass ich das schon ziemlich von ihr habe. Wir sind beide Wiener Originale. Also, ich bin ein bissl ein marokkanisches Original, aber das da, das Schufti neben mir, ist ein Wiener Original. Gib ihr ein Wort und sie macht dir eine Geschichte daraus“, erzählt Shlomit, die u. a. am Konservatorium der Stadt Wien studiert und auch in Frankreich eine klassische Gesangsausbildung absolviert hat, lachend.

Die ganze Sendung:

Herrlich ehrlich: Jazz Gitti und Shlomit Butbul

„Die Shlomit ist wirklich eine sehr begnadete Künstlerin. Ich bin stolz auf sie, weil sie ist wirklich tüchtig. Sie hat schon so viel geschupft“, sagt Jazz Gitti, die sich selbst ein Leben ohne Bühne kaum vorstellen könnte.

„Auf der Bühne tut mir nix weh. Ich habe eine Gaude mit den Leuten. Und was mich echt freut, jetzt stehen auch wieder ein paar Junge unten im Publikum. Die stehen auch auf die alte Schachtel. So lange ich Qualität bringen kann und die Stimme passt, ist das okay. Wenn ich das nimmer bringen kann, dann hör ich sofort auf.“

Oma hat’s voll drauf

Auch ihre drei Enkelkinder sind total begeistert von der reschen Omi, wie Tochter Shlomit schmunzelnd erzählt. „Sie waren auf der Donauinsel bei ihrem Konzert, sind heimgekommen und haben gesagt: ,Mama, das war so geil!‘ Die Savta – das heißt Oma auf Hebräisch – hat ihnen gezeigt, wo es langgeht. Das hat sie schon früher gemacht und macht sie jetzt noch immer und das finde ich großartig.“

Auch wenn es für Shlomit einst beruflich oft schwer war, immer als Tochter von tituliert zu werden, ist sie nun umso froher darüber, „dass ich meine Mama hab. Wir haben nur eine Mama und ich will, dass wir eine schöne Zeit miteinander haben. Und wenn wir streiten, dann genießen wir das – oder auch nicht. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich meine Mama hab. Was die Menschen auch an ihr honorieren und das hab ich mir auch als Vorbild genommen, ist, dass sie immer ehrlich und authentisch ist“, so Shlomit.

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„Das hab ich von meiner Mama. Meine Mama hat immer gesagt: ,Schau, Gitterl, sag den Menschen die Wahrheit, sie glauben sie eh nicht‘“, meint Gitti schmunzelnd dazu.

Falco-Musical

Shlomit wird jedenfalls auch bald beim großen Falco-Musical im Ronacher (Premiere am 7. Oktober) auf der Bühne stehen, da ist sie Walk-in-Cover (flexibler Einspringer) für Tania Golden und die Rolle von Falcos Mutter Maria.

Jazz Gitti und Tochter Shlomit Butbul über ihre schweren und guten Zeiten

Jazz Gitti und ihre Tochter Shlomit Butbul im „Herrlich ehrlich“-Gespräch mit Lisa Trompisch

„Für die Audition hab ich mir einige Videos reingezogen und das war sehr witzig, weil ich bin mit dem Pelzmantel hingegangen, um meine Audition vorzusprechen und vorzusingen und es hat funktioniert“, meint Shlomit lachend. Mama Gitti hat ja Falco auch durch die Band Drahdiwaberl persönlich gekannt. „Abgesehen davon, was er künstlerisch geleistet hat, war der Falco für mich ein armer Bua.“

Warum Shlomit mit Zweitnamen Frieda heißt und wie sie Heimat definiert, sehen Sie im Video oben.

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