Dagmar Koller ist in Portugal gestrandet
Als Musical-Diva Dagmar Koller vor einigen Wochen in das Flugzeug nach Portugal stieg und ihr Anwesen an der Algarve betrat, rechnete sie nicht damit, dass sie Wien so schnell nicht wiedersehen würde. Denn das Coronavirus und die damit einhergehenden strengen Reisebeschränkungen machen eine Rückkehr beinahe unmöglich.
„Ich bin wirklich hier abgestellt seit Wochen“, sagte sie dem KURIER am Telefon. Koller möchte aber auch gar nicht versuchen, einen Rückflug zu ergattern. „Ich bleibe hier, so lange es geht, bis Ruhe eingetreten ist. Hier ist wirklich der sicherste Platz. Ich bin hier geschützt vom Meer, sitze direkt über dem Meer und lasse es mir gut gehen.“
Nach Portugal flog Dagmar Koller alleine und das wird auch so bleiben. „Es kann ja auch niemand herfliegen“. Einsam fühlt sich der ehemalige Musicalstar aber keineswegs. „Ich rede mit den Katzen. Ich füttere ja mindestens fünf Katzen hier. Die wissen genau, dass ich jetzt wieder da bin. Jeden Morgen sitzen sie da, so was von zauberhaft, warten bei der Türe und wenn ich die Türe öffne, miauen sie und schmusen an meinem Bein. Angreifen lassen sie sich eh nicht. Aber sie wollen halt das Futter und ich füttere sie gerne, weil sie so lieb dreinschauen.“
Für die Stubentiger hat Koller sogar ein kleines Bett hergerichtet. „Zwei liegen da immer drinnen und ich fühle mich so geborgen mit ihnen.“
Und auch sonst wird ihr garantiert nicht langweilig. „Ich laufe jeden Tag am Strand ganz alleine. Es ist niemand am Strand, weil die Touristen alle weg sind. Die sind alle noch, bevor das Ganze losging, aus Portugal weggefahren. Es ist hier mäuschenstill“, erzählt sie.
Wenn sie nicht gerade mit Freunden aus aller Welt telefoniert („Sie rufen mich alle an, weil sie so in Sorge sind, aber um mich muss man sich nicht sorgen“), versorgt sie sich selbst. „Ich habe hier ein großes Lebensmittelgeschäft und koche mir etwas und habe gute Freunde hier, die mich alle bekochen, dass ich dicker werde. Ich habe schon den Corona-Bauch, weil ich gemerkt habe, dass die Hose schlechter zugeht“, lachte sie.
Und noch mal versichert Koller, sie sei „in der Algarve wirklich gut aufgehoben“. „Ich spüre von diesem ganzen Virus eigentlich gar nix hier.“ Was sie aber mitbekommt, ist die steigende Hilfsbereitschaft: „Die Leute kommen sich ein bisschen näher, indem sie sich gegenseitig auch wirklich helfen.“ Und dann wäre da ja auch noch der große Garten.
„Ich bin sehr viel beschäftigt mit der Gartenarbeit und freue mich, dass die Bäumchen, die ich gepflanzt habe, alle groß gewachsen sind. Ich pflege das Haus ja schon seit 1984 und die sind jetzt alle so um die sieben Meter hoch. Es ist ein schönes Gefühl, die Palmen zu umarmen.“
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