Bogdan Roščić über Richard Lugner: "Er ist ein fleißiger Operngeher geworden"

Bogdan Roščić bei der Opernball-PK
Was wäre der Opernball ohne Richard Lugner? Das weiß auch Staatsoperndirektor Bogdan Roščić.

Der Opernball ist immer der Höhepunkt des Jahres für Baumeister Richard Lugner (90) - auf den er ja jetzt zwei Jahre lang verzichten musste. Am 16. Februar ist es aber endlich wieder so weit, da kann er sich dann mit seinem Stargast wie gewohnt über die Feststiege drängen.

Bei unseren deutschen Lieblingsnachbarn ist gar die Meinung weitverbreitet, Lugner selbst würde den Opernball veranstalten.

Grande Dame Lotte Tobisch (sie organisierte von 1981 bis 1996 den Ball) sagte einst über ihn: "Nur ein Trottel regt sich über den Lugner auf. Einen Wurschtel muss der Opernball zum Fasching aushalten."

Ehemalige Staatsoperndirektoren wie Ioan Holender regten sich aber gerne über ihn auf. Auch so manche Opernballorganisatorin hätte am liebsten das Thema Lugner totgeschwiegen.

Bogdan Roščić über Richard Lugner: "Er ist ein fleißiger Operngeher geworden"

So sagte zum Beispiel Elisabeth Gürtler (von 1999 bis 2007 Ballorganisatorin) damals, als er 2011 Berlusconi-Affäre Ruby Rubacuori als Stargast zum Ball einlud gegenüber der APA: "Wenn er sich ein bisschen auf stilvolle Gäste beschränkt hätte, wäre es wahrscheinlich nicht schlecht gewesen. Eine Sophia Loren war sicher ein toller Gast, eine Fergie war ein toller Gast - aber eine Ruby?"

Der amtierende Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, der selber heuer zum ersten Mal am Opernball sein wird, sieht das Thema Lugner ganz entspannt. "Das weiß man überhaupt nicht, aber der Herr Lugner ist ein fleißiger Operngeher geworden. Ich bin nicht eitel genug, das ausschließlich meinem Programm zuzuschreiben, aber ich sehe ihn ständig in Vorstellungen", erzählte er Montagvormittag bei der Opernball-Presekonferenz.

"Neulich war er sogar in den Meistersingern, das ist nichts für Warmduscher und Anfänger. Und er ist zum ersten Mal in seinem Leben Donator der Wiener Staatsoper. Er unterstützt also das Programm, das ich beschrieben habe mit einer namhaften Geldsumme. Wenn das so weiter geht, dann verkaufe ich ihm nächstes Jahr ein paar Abos."

Heißt also, Lugner spendet der Staatsoper 30.000 Euro im Jahr und hat dadurch auch ein Vorverkaufsrecht für eine Loge.

Welchen Stargast der Baumeister heuer mitnehmen wird, ist noch nicht bekannt. Nur so viel: Die Dame soll Deutsch sprechen.

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