Jolie: Vorwürfe wegen grausamer Castingmethoden

Angelina Jolie soll bei Casting kambodschanischen Kindern zunächst Geld angeboten und es ihnen dann wieder weggenommen haben.

Angelina Jolie ist für ihr humanitäres Engagement bekannt, doch nun werden Vorwürfe gegen die Schauspielerin und Regisseurin wegen unorthodoxer Castingmethoden laut.

Hat Jolie Kindern Geld weggenommen?

Angelina Jolies Netflix-Drama "First They Killed My Father" basiert auf dem Buch "Der weite Weg der Hoffnung" von Loung Ung, die den kambodschanischen Völkermord unter dem Terrorregime der Roten Khmer überlebt hat.

Auf der Suche nach einer Darstellerin für die Hauptrolle soll Jolie in Waisenhäusern, Zirkussen und Slum-Schulen nach einer passenden Kinder-Darstellerin gesucht haben.

Doch wie die Vanity Fair berichtet, wurde den potentiellen Kinderdarstellern beim Casting zunächst Geld angeboten – und es ihnen dann wieder weggenommen. Dem Bericht zufolge soll es beim Casting auf einen Tisch gelegt worden sein. Die Kinder wurden dazu aufgefordert, sich vorzustellen, wofür sie das Geld bräuchten. Doch nachdem sie es genommen hatten, wurden sie aufgehalten und dazu gezwungen, das Geld wieder zurückzugeben.

Die Rolle ging schließlich an Srey Moch. "Sie war das einzige Kind, das das Geld sehr, sehr lange angesehen hat", so die Autorin des Artikels. "Als sie dazu aufgefordert wurde, es zurückzugeben, wurde sie von Emotionen überwältigt. All diese verschiedenen Dinge sind wieder über sie hereingebrochen. Als sie später gefragt wurde, für was das Geld war, sagte sie, ihr Großvater sei gestorben und sie hätten nicht genug Geld für eine Beerdigung."

Wegen der grausamen Castingmethoden werden nun Vorwürfe wegen Kindesmisshandlung gegen Jolie laut.

Jolie: Vorwürfe wegen grausamer Castingmethoden
Hollywood star Angelina Jolie (R) interacts with Cambodian child actress Sareum Srey Moch during a press conference at a hotel in Siem Reap on February 18, 2017. Angelina Jolie will unveil her new film on the horrors of the Khmer Rouge era on February 18 at the ancient Angkor Wat temple complex in Cambodia, a country the star shares a deep affinity with through her adopted son Maddox. / AFP PHOTO / TANG CHHIN SOTHY

Das sagt Angelina Jolie zu den Vorwürfen

Diese hat inzwischen zu dem Bericht Stellung genommen. In einem Statement für die Vanity Fair erklärt die UNHCR-Sonderbotschafterin und sechsfache Mutter, dass ihre Castingmethode falsch verstanden worden sei. Es habe sich um eine "gespielte Übung" für eine Filmszene gehandelt. Die Behauptung, dass während eines Vorsprechens echtes Geld von einem Kind genommen wurde, sei "falsch und erschütternd".

"Ich wäre selbst schockiert, wenn das passiert wäre", erklärt Jolie und besteht darauf, dass während des Drehs ihres Filmes auf das Wohlergehen der Kinderdarsteller geachtet wurde. Eltern, Ärzte und Organisationen wären am Set vor Ort gewesen, um sicherzugehen, dass es ihnen an nichts fehle.

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