Aaron Carter: Probleme mit Polizei drei Tage vor seinem Tod
US-Sänger Aaron Carter ist tot. Das berichtete sein Agent Roger Paul auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf die Mutter Carters. Er wurde 34 Jahre alt. "Sie rief mich an und sagte, ihr Sohn sei tot", sagte Paul in einem Telefonat. Alle weiteren Einzelheiten und Umstände würden geklärt und dann mitgeteilt, hieß es. Die Polizei von Los Angeles bestätigte auf Nachfrage einen Einsatz in Lancaster im US-Bundesstaat Kalifornien, gab aber keine Details bekannt.
Aaron Carter in Badewanne tot aufgefunden
Berichte, nach denen Carter in einer Badewanne gefunden wurde, blieben zunächst unbestätigt. In einer schriftlichen Stellungnahme des Managements hieß es: "Wir sind sehr traurig und schockiert, heute den Tod von Aaron Carter zu bestätigen. Im Moment wird seine Todesursache untersucht." Man bitte um Rücksicht auf die Familie.
Drei Tage vor Tod: Probleme mit Polizei
Wie TMZ inzwischen berichtet, soll Aaron Carter drei Tage vor seinem Tod unter Verdacht gestanden sein, er sei unter Alkoholeinfluss gefahren.
Quellen der Strafverfolgungsbehörden teilten dem US-Portal Anfang dieser Woche mit, dass der Sänger, der 2017 schon einmal wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden war, am Dienstagmorgen von der Polizei angehalten wurde, nachdem gemeldet worden war, er habe ein Freizeitfahrzeug fahrlässig gefahren.
Einen Nüchternheitstest vor Ort soll Carter bestanden haben, weswegen er von den Beamten freigelassen wurde. Der ehemalige Teenie-Star hatte den Vorfall kurz darauf auf Instagram kommentiert. "Wenn man das Richtige tut, gerät man nicht in Schwierigkeiten. Tu das Richtige, das ist es, was du tust", so Carter wenige Tage vor seinem Tod.
Carters Leben von Tiefschlägen geprägt
Das ehemalige Teenie-Idol hatte zuletzt immer wieder mit psychischen Problemen sowie Medikamenten- und Drogensucht gekämpft. Der jüngere Bruder von "Backstreet Boy" Nick Carter feierte Ende der 90er Jahre mit Hits wie "Crush On You" und "Aaron's Party" große Erfolge - da war er noch ein Kind. Seitdem hat er sich immer wieder eher erfolglos an einem Comeback versucht. Im Rahmen einer Welttournee machte er 2015 auch in Deutschland Station.
Zuletzt machte der weltbekannte Teeniestar aber eher mit schlechten Nachrichten von sich reden. Die beiden Brüder Nick und Aaron zofften sich öffentlich - und machten sich schlimme Vorwürfe. Im Jahr 2019 behauptete Nick, sein jüngerer Bruder habe Drohungen gegen die Familie ausgesprochen. Auch mit seiner Zwillingsschwester Angel hatte Aaron sich in den Haaren - schließlich beantragten Nick und Angel ein Kontaktverbot.
Häufig äußerte Aaron Carter sich zuletzt öffentlich über seine Drogen-Vergangenheit. Vor rund drei Jahren sagte er, er nehme mehrere Medikamente, um seine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Auch politisch positionierte sich Carter und erklärte 2016, dass er bei der US-Präsidentschaftswahl Donald Trump wählen wolle.
Vor knapp einem Jahr war dann das erste Kind des Sängers zur Welt gekommen. "Prince ist kostbar, ich liebe dich, Sohn", schrieb er damals, zur Geburt im November 2021, auf Instagram. Eine Woche später trennte er sich von der Mutter, seiner Verlobten Melanie Martin. Aus "persönlichen Gründen" gehe man getrennte Wege, schrieb er auf Twitter. In mehreren Botschaften beklagte sich der jüngere Bruder von "Backstreet Boys"-Sänger Nick Carter über angebliche Lügen und Einmischungen seiner Familie. Seiner Ex-Verlobten warf er damals vor, heimlich Kontakt mit seiner Zwillingsschwester zu unterhalten.
Er sei von seiner Familie betrogen und hintergangen worden, schrieb Carter damals. Sie habe sich darum bemüht, ihn unter Vormundschaft zu stellen. Es sei nun seine wichtigste Aufgabe, sich als alleinstehender Vater ganz um seinen Sohn Prince zu kümmern.
In den vergangenen Jahren hatte sich Carter im Internet auch immer wieder öffentlich mit Unbekannten gestritten, die ihn provozierten oder sich über sein Gesichtstattoo lustig machten. Von vielen wurden die Probleme Carters als Folge seines frühen Ruhms gesehen. Experten weisen immer wieder auf den hohen Druck hin, denen Kinder und Jugendliche vor allem in der US-Unterhaltungsindustrie ausgesetzt sind.
Zu den Kameras und Mikrofonen, die ständig auf die jungen Prominenten gerichtet sind, kamen in den vergangenen zehn Jahren auch noch verstärkt die sozialen Medien und das Internet. Die Kinder-Idole müssen nur nach ihrem Namen suchen, um in die aggressiv brodelnde Gerüchteküche um ihr Privatleben einzutauchen.
Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.
Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.
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