Ski-Legende feiert Geburtstag: Was Moser-Pröll mit Prohaska verbindet

Ski-Legende feiert Geburtstag: Was Moser-Pröll mit Prohaska verbindet
Die österreichische Jahrhundertsportlerin feiert heute ihren runden Geburtstag. Was sie mit dem Jahrhundertkicker verbindet.

Wenn Österreichs Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska im ORF das Estland-Ländermatch analysiert, hört Österreichs Jahrhundertsportlerin ausnahmsweise nicht zu. Für Annemarie Moser-Pröll geht eine Mini-Feier im Familienkreis vor. Weil sie am heutigen 27. März 70 wird. Gestern fuhren in Kleinarl ihre einstige Schweizer Rivalin Marie-Theres Nadig und Renate Götschl noch gemeinsam Ski.

Jüngere, die die gelungene ORF-Doku über Moser-Pröll versäumten, werden nicht wissen, wie außergewöhnlich authentisch sie war. Keine österreichische Sportlerin sorgte danach auch jenseits der Grenzen für ähnlich viel Aufsehen. So titelte die Bild einmal in Riesenlettern: „Sie raucht, säuft und siegt.“ Das war nach einer Weltcup-Serie in Grindelwald, wo die von einer Grippe Geschwächte zwei Rennen innerhalb von 24 Stunden gewann, worauf im ÖSV-Hotel Jungfrau der Sekt ausging.

Vor dem dritten Start kam sie mir an der Lift-Talstation bleich entgegen: „Mir is soo schlecht. Heute fahr’ i an Dreck z’samm. Bitte kritisiert’s mi net.“ Doch sie siegte erneut und brachte boshafte Meinungsmacher, die auch Jahrgangskollege Hans Krankl oft zerzausten, erneut zum Verstummen.

Ins Fadenkreuz der Kritik geriet die Olympiasiegerin erst als Oma und Witwe. Weil sie im Zug der Me-too-Debatte sagte, dass sie selbst zu feuchtfröhlichsten ÖSV-Zeiten als Frau keine negativen Erfahrungen gemacht habe. Ihr „Geständnis“ kürzlich im KURIER-Interview, wonach sie die Genderei für maßlos übertrieben halte, kam bei manchen Lesern und Leserinnen ebenfalls nicht gut an.

Nur: Es kann auch jemand einfühlsam und hilfsbereit sein, der dem Meinungsdiktat einer gutmeinenden elitären Minderheit nicht widerspruchslos folgt. So plant die Jung-Siebzigerin anstelle eines ihr angebotenes Geburtstagsfestes für einen in Not geratenen Landsmann ein Charity-Promi-Turnier im Wiener Prater. Dort soll es zum Tennis-Vergleich zwischen der Jahrhundertsportlerin und Jahrhundertfußballer Herbert P. kommen.

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