Wie Rafael Rotter die Capitals von Sieg zu Sieg führt

Rafael Rotter, der Assistent
Der Wiener ist gegen Innsbruck für die entscheidenden Momente zuständig.

An der Wange hat er noch immer die rote Spur von einem überharten Zweikampf. Wahrscheinlich gibt es keinen Knochen im Körper des 29-Jährigen, der in den letzten Tagen nicht von einem Gegenspieler malträtiert worden ist.

Rafael Rotter fühlt sich dennoch pudelwohl. März und April sind seine Monate. Da blüht der 1,75 Meter große Stürmer auf. Es ist die Play-off-Zeit. Wenn direkte Duelle entscheidend sind.

Überragend

In den drei Spielen im Viertelfinale gegen Innsbruck erzielte er ein Tor und legte sechs weitere auf. Sieben Scorerpunkte in drei Partien sind überragend. Und es sind entscheidende Tore für die Wiener. Beim 4:3 n.V. am Dienstag in Innsbruck war Rotter beim 2:3 beteiligt, legte das 3:3 auf und gab auch beim 4:3 durch Vause den entscheidenden Pass von hinter dem Tor. Beim 7:4 Freitag in der dritten Partie ermöglichte er durch einen sensationellen Pass ans lange Eck das 1:0 durch Pollastrone und schoss selbst zum 2:1 ein. Auch beim 6:2 durch Bowman legte er mit einem no-look-Pass überraschend und ideal auf. Und Rotter ist mit seinen Spielmacher-Fähigkeiten im Powerplay hauptverantwortlich dafür, dass die Wiener im Pay-off 56,3 Prozent ihrer Überzahl-Möglichkeiten nützen.

In regelmäßigen Abständen muss der Hitzkopf an den Handschuhen seiner Gegenspieler schnüffeln. Doch im Gegensatz zum Grunddurchgang, als er seinen Emotionen oft freien Lauf ließ, bleibt Rotter ruhig und lässt seine Energie im Spiel heraus. Das ist ein Hauptgrund, warum die Capitals vor dem Sonntag-Spiel in Innsbruck (17 Uhr, ServusTV) 3:0 führen.

Angesprochen auf die Emotionen ist Rotter auch in Interviews abgeklärt: "Das gehört dazu. Das sind die Play-offs. Ich kenne es auch nicht anders. Aber ich bin erfahren genug, dass ich weiß: Wenn du in solchen Situationen nicht diszipliniert bleibst, dann bleibst du auf der Strecke."

Die Innsbrucker erinnern bei ihrer ersten Play-off-Teilnahme seit dem Wiederaufstieg 2012 an die Capitals unter Trainer Kevin Gaudet (2007-2011): Sie haben einige sehr talentierte Stürmer, aber mit Rob Pallin auch einen Coach, der sich mehr mit Schiedsrichterentscheidungen als mit der Taktik beschäftigt und nur mit drei Linien spielen lässt.

Überraschend

In Innsbruck können die Wiener am Sonntag den Einzug ins Semifinale fixieren. Da auch der KAC (in Znaim) und Salzburg (in Graz) 3:0 führen und vor dem Aufstieg stehen, würden die Wiener im Semifinale auf den Sieger des Duells LinzBozen treffen. Die Südtiroler haben am Freitag in Linz überraschend 2:0 gewonnen und in der Serie auf 2:1 gestellt.

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