Von Shiffrin bis Liensberger: Wie Corona den Skizirkus beutelt
Das Virus wirbelt den Skizirkus durcheinander. Das Fehlen von Frauen-Renndirektor Peter Gerdol ist in Lienz noch am leichtesten zu verkraften. Während man zunächst noch in Osttirol um das Antreten von Österreichs bester Technikerin, Katharina Liensberger, zitterte, sagte der Superstar schon definitiv ab.
Montag, kurz vor Mittag schrieb Mikalea Shiffrin auf Social Media: „Ich will euch alle wissen lassen, dass es mir gut geht, aber unglücklicherweise habe ich einen positiven Covid-Test.“ Sie folgte dem Protokoll und isolierte sich: „Ich werde Lienz verpassen“, teilte sie mit. Die 26-jährige US-Amerikanerin gewann vor zwei Jahren Riesentorlauf und Slalom in Lienz eindrucksvoll, zwei Starts, zwei Siege, vier Laufbestzeiten.
Liensberger fährt
Nun hoffen die Veranstalter, dass zumindest Katharina Liensberger starten kann - und sie kann. Die Vorarlbergerin hatte coronabedingt auf einen Start in Courchevel verzichten und somit zwei Riesenslaloms auslassen müssen. Am Dienstag findet in Osttirol der Riesentorlauf statt (10.00/13.00 Uhr/live ORF 1), vor zwei Jahren war die 24-jährige Vorarlbergerin Dritte geworden. Das wäre aus ÖSV-Sicht diese Saison schon ein Erfolg, denn keine Österreicherin schaffte es in dieser Saison in Slalom oder Riesentorlauf auf das Siegespodest.
Liensberger und die 20-jährige Neuseeländerin Alice Robinson haben einen negativen Test. Es stellt sich vor den Rennen in Lienz die Frage: Wie groß ist der Nachteil, während zehn Tagen nicht auf dem Schnee gewesen zu sein?
Bei der 31-jährigen Schweizerin Lara Gut-Behrami gab es auch am Montag einen positiven Test. Vor 14 Jahren hatte die 16-jährige Lara, die damals noch Gut hieß, am Schlossberg ihr Weltcup-Debüt gegeben, verpasste aber als 43. den zweiten Durchgang deutlich. Nun wollte Lara, jetzt heißt sie Gut-Behrami und ist 31, zurück an den Ort, wo alles begann. Der Wunsch erfüllte sich nicht.
Bereits vor dem letzten Speed-Wochenende in Val d’Isère wurde die zweifache Weltmeisterin positiv auf Corona getestet. Dies, nachdem sie im Herbst lange mit der Impfung gezögert, sich dann aber doch noch für das die Verabreichung des Vakzins entschieden hatte.
Sie erlitt einen Impfdurchbruch und musste in eine zehntägige Quarantäne in Udine, wo sie mit ihrem Mann lebt. Nur mit einem negativen PCR-Test hätte sie nach Österreich kommen dürfen. Und so fehlt ihr Name im offiziellen Aufgebot von Swiss-Ski.
Am Mittwoch steht mit dem Slalom das letzte Rennen dieses Jahres auf dem Programm.
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