Von Stadlober bis Prock: Wenn Olympia zur Familiensache wird

Von Stadlober bis Prock: Wenn Olympia zur Familiensache wird
Österreichs Wintersport ist auch bei Olympia geprägt durch Familienbanden. Die Stadlobers sind in Peking sogar zu viert im Einsatz.

Die größte, aber auch unterschiedlichste österreichische Familienband bei den Spielen sind die Stadlobers. Teresa Stadlober steht sportlich im Mittelpunkt, hat sie doch schon in ihrem ersten Bewerb die erste Olympia-Medaille der Familiengeschichte geholt und wurde am Donnerstag über zehn Kilometer im klassischen Stil gute Neunte.

Mama Roswitha Stadlober war bei zwei Spielen im Slalom stets Vierte geworden. Sie reiste in ihrer Funktion als Präsidentin des ÖSV nach China. Dort ist schon Ehemann Alois Stadlober, der Staffel-WM-Goldene von 1999, in seiner Funktion als TV-Experte für den ORF. Der vierte im Bunde ist Luis Stadlober, der Bruder von Teresa, der sich nicht mehr dem Langlauf-Leistungssport widmet, sondern als Servicemann bei den Spielen ist.

Präsident und Rodlerin

Der Prock-Clan kann sich ebenfalls sehen lassen und macht das auch in Peking. Hannah Prock wurde Fünfte im Rodelbewerb der Damen. An der Bahn stand auch Papa Markus Prock, der daheim zwei Silbermedaillen und eine Bronzene hängen hat. Der 57-jährige Stubaitaler ist in seiner Funktion als Präsident des österreichischen Rodelverbandes vor Ort.

Von Stadlober bis Prock: Wenn Olympia zur Familiensache wird

Im Trainerteam der Rodler ist der Cousin von Hannah, Lukas Schlierenzauer. Der Bruder von Superspringer Gregor war selber Rodler, so wie Hannahs Schwester Nina, die inzwischen mit dem Sport aufgehört hat.

Offensichtlich ist im Stubaital Gregor Schlierenzauer das schwarze Schaf der Rodlerfamilien. Aus diesem Tal stammen auch die Gleirschers. David Gleirscher ist 27 Jahre alt, Bruder Nico Gleirscher ist um drei Jahre jünger. Die beiden waren in Peking am Start, Nico wurde 12., David, 2018 Olympiasieger,  wurde 15. Der heute 52-jährige Vater Gerhard Gleirscher war bei den Winterspielen 1992 in Albertville im Doppelsitzer am Start und wurde Siebenter.

Wer in der Familie Maier das schwarze Schaf ist, müssen sich Benjamin und Samuel selbst im Eiskanal ausmachen. Benjamin Maier ist aktuell Österreichs bester Bobfahrer. Der 27-Jährige wurde vor vier Jahren in Südkorea Siebenter (Vierer) und Achter (Zweier). Sein 22-jähriger Bruder Samuel Maier zählt zu Österreichs größten Skeleton-Talenten und lag nach den ersten zwei Läufen auf Halbzeit-Rang 13. Sein anderer Bruder Raphael Maier ist als Skeleton-Trainer der Kanadierinnen in Peking.

Samuel Maier fährt vom Hersteller her den gleichen Schlitten wie Janine Flock. Österreichs Skeleton-Lady ist in Peking mit ihrem Lebensgefährten Matthias Guggenberger, der auch  Trainer ist.

Ein Olympia-Paar bilden auch die Alpin-Snowboarder Alexander Payer und Sabine Schöffmann. Der 32-jährige Kärntner wurde Achter, seine Freundin ist ein Pechvogel der Spiele: Sie wurde positiv getestet, musste in Quarantäne und konnte nicht an den Start. Payer sagte nach seinem Einsatz: „Irgendwie möchte man doch Rennen fahren, das ist ja auch unser Job. Aber heute ist es wirklich ein Job und kein Spaß.“ Vor vier Jahren war die 29-jährige Kärntnerin qualifiziert, verletzte sich aber vor den Spielen und musste passen.

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