Sechster Anlauf zum ersten Finaleinzug seit 2005

22 . 03. 2013 Wien , Albert Schulz Eishalle , Eishockey Erste Bank Eishockeyliga , Playoff , Semifinale UPC Vienna Capitals - Red Bull Salzburg Rauferei , Francois Fortier , Daniel Richmond Copyright DIENER / Georg Swoboda Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Die Capitals führen gegen Salzburg mit 3:2 und könnten am Sonntag ihr großes Ziel erreichen.

Ob der Schremp spielt oder nicht, ist mir Powidl.“ Verteidiger André Lakos sorgte nach dem 4:1 seiner Capitals gegen Salzburg für die Lacher in der Mixed-Zone. Rob Schremp ist immerhin einer der besten Spieler der Liga, in den bisherigen zehn Play-off-Spielen sammelte er 13 Scorerpunkte. Doch der Amerikaner hatte am Dienstag von Wiens Jonathan Ferland einen harten Check einstecken müssen und war deshalb am Freitag verletzt.

Das war aber nicht der einzige Grund, warum die Capitals das Spiel gewannen und sich am Sonntag in Salzburg (17.45 Uhr) mit einem Erfolg den Finaleinzug sichern können. „Wir müssen mehr Druck aufs Tor der Wiener ausüben, sind aber hinten leider sehr offen“, beklagte Salzburg-Kapitän Matthias Trattnig. Vor allem haben die Salzburger keinen Weg gefunden, um die Wiener Defensive zu durchbrechen.

Boxkämpfe

Weil das Spiel am Freitag wegen der schiedsrichterlichen Schaffenspause immer gehässiger wurde, halfen sich die Capitals mit Boxkämpfen. Nach Provokationen setzten sich Fortier und Woger nach Punkten durch. Ähnliches erwartet André Lakos auch heute: „Das wird eine Schlacht. Aber ich habe keinen Respekt. Wir haben jetzt viel Energie.“

Wiens Kapitän Jonathan Ferland glaubt: „Das Spiel war sehr hart. Aber am Sonntag wird es das auch.“ Der 30-jährige Kanadier hatte sich bei einem bösen Revanchefoul des Salzburgers Lynch eine blutende Nase geholt.

Capitals-Coach Tommy Samuelsson fuhr mit seinem Team schon am Samstag nach Salzburg. „Das hat am Dienstag auch funktioniert. Warum sollten wir das ändern?“, fragte der Schwede. Besonderen Druck verspürt Samuelsson nicht: „Wir wissen, dass wir auch am Dienstag in Wien noch ein Spiel hätten. Aber warum sollen wir darauf warten?“

Ein 2:1 wie am Dienstag würde den Caps zum ersten Finale seit 2005 genügen. Seither haben die Wiener gegen Linz (2010) vier Matchpucks und gegen Salzburg (2011) einen vergeben.

Auch – vielleicht sogar besonders – im Eishockey spielt der Tormann, meist Goalie genannt, eine besondere Rolle. Schon wegen der gut 20 Kilo schweren Ausrüstung, die er jedes Mal mit sich herumschleppt. Um dann am Ende des Tages zwei, drei Kilo herausgeschwitzt zu haben.

Wenn dann auch noch ein Sieg herausgeschaut hat, ist die Erleichterung doppelt groß. So wie es bei René Swette am Sonntag der Fall sein könnte, falls der KAC mit dem vierten Sieg über Linz den Einzug ins Finale der Eishockey-Liga schaffen sollte.

Dabei sollte der 24-jährige Vorarlberger René Swette gar nicht vor dem Drahtkasten stehen. Denn er ist auf dem Papier die Nummer zwei hinter dem Kanadier Andy Chiodo. Vom Papier sagt man, es sei geduldig. Auch Swette hatte die Geduld. Seine Stunde war am 26. Februar gekommen, als Chiodo beim 1:5 in Graz ganz schlecht ausgesehen hatte. Seit diesem Tag ist der Zweier der Einser. „Das ist für mich eine besondere Situation“, sagt Swette, „denn ich spiele erstmals in den Play-offs.“ Und wie er sie spielt: Auch beim 3:2-Erfolg am Freitag in Linz zählte er wieder zu den Besten.

Spätberufener

Sechster Anlauf zum ersten Finaleinzug seit 2005
David LeNeveu, Tormann Liwest Black Wings Linz
Auch David LeNeveu ist ein Spätberufener. Als in Linz Stargoalie Alex Westlund zum Unsicherheitsfaktor geworden war, wurde der 29 Jahre alte Kanadier geholt. Ein Mann, der 22 NHL-Spiele absolviert hat und 2010 mit Salzburg Meister geworden war (im Finale gegen Linz).

Für Schlagzeilen hatte LeNeveu gesorgt, als er am 6. Jänner vom Puck am Schutzhelm getroffen und am rechten Auge verletzt worden war. Doch keine drei Wochen später stand er schon wieder auf dem Eis und stellte seinen Mann. „Klagenfurt, das wird hart, denn wir müssen unbedingt gewinnen“, sagt LeNeveu.

Kommentare