Am Freitag geht es aber um den echten Meister in der mitteleuropäischen Liga. Die Capitals treffen im ersten Heimspiel auf Fehervar (19.15, Sky). Das alleine ist noch wenig aufregend. Spannender wird es bei einem Blick auf die Historie. Zwar setzten sich die Wiener in den bisherigen zwei Play-off-Duellen mit den Ungarn durch, aber sie starten heuer von Platz vier ins Viertelfinale. Und das verhieß in den vergangenen zehn Jahren nichts Gutes: Seit Villach 2011 setzte sich kein viertplatziertes Team mehr im Viertelfinale durch. Und das, obwohl der Vierte immer auf im Grunddurchgang schlechter platzierte Gegner traf. Im Vorjahr lag Meister KAC gegen Außenseiter Linz 0:3 zurück, als die Liga wegen Corona abgebrochen wurde.
Für die Wiener spricht, dass sie sich im Play-off meistens steigern können. Außerdem kommen bis auf Flemming und Antal alle verletzten Spieler zurück. Auch der besonders im Herbst in beeindruckender Form stürmende Colin Campbell, der seit 5. Jänner kein Spiel mehr absolvieren konnte, steht laut Capitals-Coach Dave Cameron wieder im Kader. Der 62-jährige Trainer-Routinier glaubt: „Es wird eine lange und harte Serie.“ Speziell die „beweglichen Verteidiger“ erwähnte Cameron, die für gefährliche Gegenstöße sorgen, wenn seine Mannschaft unachtsam ist.
Die Ungarn waren lange Zeit in der Meisterschaft vor den Capitals platziert und fielen erst in den letzten Runden auf Rang fünf zurück. Egal für Cameron, der keinen besonderen Favoriten auf die Meisterschaft sieht: „Die Liga ist so ausgeglichen. Ich denke, dass fünf Teams den Titel holen können.“
Entscheidend für die Wiener wird sein, ob sie die Undiszipliniertheiten wie in den vergangenen Spielen abstellen können.
KAC – Villach. Ein Land ist in Aufruhr. Erstmals seit 2011 treffen die Kärntner Teams in einem Play-off aufeinander. Der Auftakt am Freitag ist insgesamt das bereits 334. Derby (19.15 Uhr, Puls24). Der KAC ist mit seiner defensiv kompakten Spielweise und Goalie Dahm Favorit. Die Villacher erreichten erst im Penaltyschießen des letzten Spiels gegen bereits qualifizierte Dornbirner das Viertelfinale. KAC gewann drei der vier Saisonduelle.
Salzburg – Dornbirn. Zum dritten Mal kommt es zu diesem Duell. Die Salzburger sind wieder klarer Favorit und haben auch alle vier Spiele dieser Saison gewonnen. Selbst, wenn sie schlecht spielen, haben sie mit Lamoureux im Tor einen starken Rückhalt. Dornbirns Yogan ist ein Spiel gesperrt.
HCB Südtirol – Bratislava Die Italiener sind nicht nur in dem Duell mit dem Liga-Debütanten Favorit, sondern insgesamt auf den Titel. Top Torhüter, ein großes, spielstarkes Team und das Streben, den Gegner mit Härte einzuschüchtern werden das Erfolgsrezept sein. Die Slowaken haben seit der Amtsübernahme von Coach Peter Draisaitl (Vater von NHL-Superstar Leon) ihre zuvor naive aber technisch feine Spielweise angepasst.
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