Verdienter Medaillen-Lohn: ÖSV-Adler springen zu WM-Silber

Verdienter Medaillen-Lohn: ÖSV-Adler springen zu WM-Silber
Die österreichischen Skispringer flogen im Mannschaftsbewerb zur Silbermedaille. Der Sieg ging an Deutschland.

Keine Medaille bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica , keine Top-Platzierung bei der Vierschanzentournee, kein Einzelsieg im gesamten Weltcupwinter – man kann wahrlich nicht behaupten, dass Österreichs Skispringer mit einer breiten Brust nach Oberstdorf gekommen wären. Die WM war die einzige Gelegenheit, eine vermurkste Saison zu retten und wieder Höhenluft zu schnuppern.

Das ist mit der Goldmedaille von Stefan Kraft auf der Großschanze auch gelungen. Und dieser überraschende Erfolg des 27-jährigen Salzburgers beflügelte die gesamte rot-weiß-rote Mannschaft dermaßen, dass sie 24 Stunden später mit der nächsten Medaille nachlegte: Philipp Aschenwald, Jan Hörl, Daniel Huber und Stefan Kraft landeten im Teamwettkampf auf dem zweiten Platz.

Auf die mannschaftliche Geschlossenheit können sich die Österreicher verlassen. Seit 2005, seit der letzten Weltmeisterschaft in Oberstdorf, haben die ÖSV-Adler noch in jedem WM-Teambewerb eine Medaille gewonnen.

Das Mannschaftsspringen auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf war an Spannung nicht zu überbieten. Obwohl Topfavorit Norwegen schon nach dem ersten Springer aus dem Medaillenrennen war, kämpften mit Deutschland, Polen, Slowenien, Japan und Österreich fünf Nationen um die Podestplätze. Dabei wechselte mehrmals die Führung, am Ende setzte sich das Team von Gastgeber Deutschland vor dem ÖSV-Quartett und den Polen durch.

Verdienter Medaillen-Lohn: ÖSV-Adler springen zu WM-Silber

Turbulente Saison

Diese Medaille ist der verdiente Lohn für all die Turbulenzen, mit denen die Österreicher in den vergangenen Monaten konfrontiert waren. Die Corona-Infektionen, die im November und Dezember praktisch die gesamte Nationalmannschaft außer Gefecht gesetzt hatten, warf die Springer weit zurück. „Die zwei Corona-Watsch’n haben uns mehr gebeutelt, als wir anfangs geglaubt haben“, sagt Andreas Widhölzl, der sich seine erste Saison als Cheftrainer wohl auch anders vorgestellt hatte. „Wir sind einfach nie in den Flow reingekommen und haben nie“

Die WM-Ausbeute mit insgesamt drei Medaillen für die erfolgsverwöhnten männlichen ÖSV–Skispringer (Gold für Kraft, Silber im Teambewerb und Bronze im Mixed) entschädigt für die Mühen und Rückschläge im Laufe dieses Winters. „Meine Kollegen haben einen super Job abgeliefert“, sagte denn auch Weltmeister Stefan Kraft.

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