Besinnung vor dem Spektakel für Österreichs Eishockey-Junioren

Bereit für das erste Bully: Goalie Sebastian Wraneschitz und sein Team brennen auf die WM
Das Unter-20-Team startet am Montag gegen Finnland in die Junioren-WM. Zu Weihnachten gibt es Grußbotschaften der Familien und ein Festessen

Was machen Österreichs größte Eishockey-Talente am Heiligen Abend?

Richtig. Sie sind in der Eishalle. Und am Abend sitzen sie in einem Hotel in Reed Deer, einer 100.000 Einwohner-Stadt in der kanadischen Provinz Alberta, knapp 8.000 Kilometer von der Heimat entfernt. Das Unter-20-Team ist einer von zehn Teilnehmern der Junioren-Weltmeisterschaft in Kanada, wo das Turnier mehr Wert hat, als die Erwachsenen-WM, bei der die besten Spieler immer fehlen, weil die NHL nicht unterbricht.

Ein "Festessen"

Am Heiligen Abend wird es, sagt Sportdirektor Roger Bader, „ein besonderes Essen für alle geben.“ Und die Eltern der Spieler haben Videos geschickt, die gezeigt werden. „Wir haben das so auch schon voriges Jahr gemacht“, sagt Bader, der 2020 als Headcoch das Team führte. Heuer ist wieder Stamm-Trainer Marco Pewal in der Verantwortung. Und es geht um mehr als um die Ehre. Wegen der Pandemie gab es 2020 keinen Absteiger. Heuer steigt ein Team ab und wird 2022 durch B-WM-Sieger Weißrussland ersetzt.

In der Gruppe A in Edmonton ist das Team gegen Finnland (27. Dezember, 19 Uhr MEZ), gegen Kanada (29., 12., 1.00 Uhr MEZ) und Tschechien (30.12., 22.30 MEZ) krasser Außenseiter. Im letzten Gruppenspiel geht es zu Silvester (20.00 MEZ/ORF Sport+ überträgt alle Spiele live) gegen Deutschland. „Ihnen fehlen mit Stützle, Peterka und Reichel die drei klar besten Spieler. Sie sind immer noch Favorit, aber an einem guten Tag in Reichweite“, sagt . Gelingt ein Sieg, dann wäre der Klassenerhalt gesichert. Wenn nicht, dann gibt es eine Best-of-three-Serie gegen den Letzten der Gruppe B. Kandidaten sind Slowakei oder Schweiz. „Auch da sind wir nicht chancenlos.“

Der erste und einzige Test gegen Schweden endete in der Nacht auf Freitag mit einem 0:7. 

Sturm-Hoffnung

Österreichs Stärke sei der Angriff rund um Top-Talent Marco Kasper. Der 17-Jährige ist bereits in der Profi-Mannschaft des schwedischen Erstligisten Rögle und wird als NHL-Erstrundendraft gehandelt. Der Sohn von Ex-Teamspieler Peter berichtet aus der WM-Blase: „Wir dürfen nicht rausgehen, müssen immer Maske tragen und werden mit Shuttle-Bussen transportiert.“

Von Kanada bekommen die Teenager nicht viel mit. Wenn sie aber in den nächsten Tagen ordentlich ins Karriere-Sprungbrett treten, dann werden sie noch genügend Gelegenheiten dafür bekommen.

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