Übersee statt Gletscherschnee: Hitzewelle verschlägt ÖSV-Stars nach Chile
Eigentlich wollten Marco Schwarz und seine Kollegen vom Slalomteam bereits im August in unseren Breitengraden wieder auf den Brettl’n stehen. Doch diese Trainingspläne sind nur mehr Schnee von vorgestern. Die Hitzewelle hat die Gletscher dahinschmelzen lassen – und damit sind auch die Ambitionen des ÖSV-Teams zerronnen.
In den klassischen Sommerskigebieten Stelvio (ITA), Saas Fee oder Zermatt (SUI) erlauben die hohen Temperaturen keine sinnvolle Vorbereitung. „Die Bedingungen sind leider nicht gut“, sagt Alpinchef Herbert Mandl.
Deshalb zieht es die ÖSV-Stars nun in die Ferne. Übersee statt Gletscherschnee lautet das neue Motto, das ÖSV-Technikteam soll im August kurzerhand mit Sack und Pack für zweieinhalb Wochen nach Chile übersiedeln. Die österreichischen Technikerinnen wiederum verschlägt es nach Argentinien, nachdem sich das geplante Trainingslager in Neuseeland wegen zu hoher Transportkosten zerschlagen hat.
Für den österreichischen Skiverband bedeuten die Trainingslager in Südamerika angesichts der aktuellen Flugpreise signifikante Mehrkosten im sechsstelligen Bereich. „Das müssen wir uns leisten, das Schneetraining ist wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben“, so Mandl.
Vorsorglich hat die Verbandsspitze den Etat für den Spitzensport gegenüber dem Vorjahr noch einmal um zwei Millionen Euro erhöht. „Der Verband unternimmt alles, damit wir eine gute Vorbereitung haben“, sagt Mandl.
Die Reise nach Südamerika soll auch Roland Leitinger mitmachen, der in Chile die ersten Schneetrainings nach seinem Kreuzbandriss absolvieren wird. Slalomkollege Christian Hirschbühl bleibt hingegen in Europa, der Vorarlberger musste sich einem weiteren Eingriff am Knöchel unterziehen.
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