Ein großer Aufwand, der in Zeiten einer Teuerungswelle und Energiekrise, mit enormen Ausgaben verbunden ist. Allein der Trip der ÖSV-Technikerinnen nach Neuseeland kostet 150.000 Euro. „Die Flugpreise sind explodiert, die Hotelkosten sind auch nach oben geschossen“, weiß Christian Scherer, der Generalsekretär des ÖSV, der offen zugibt. „Es war schon einmal lustiger.“
KURIER: Wie hart trifft den ÖSV mit seinen 700 Athleten und Betreuern die Teuerung?
Christian Scherer: Das ist eine echte Challenge. Auf den Skiverband kommen Mehrkosten zu, die klar in den siebenstelligen Bereich gehen. Da reden wir allein beim Thema Treibstoff für unseren Fuhrpark schon von 700.000 bis 900.000 Euro plus.
Das heißt, der ÖSV muss den Gürtel enger schnallen?
Das S bei ÖSV steht nicht für Sparverein. Wir möchten nicht beim Sport sparen und werden das auch nicht tun. Wir haben als Reaktion das Sportbudget gegenüber der vergangenen Saison noch einmal um mehr als zwei Millionen Euro erweitert. Der neue Alpinkalender mit der November-Abfahrt in Zermatt zwingt uns auch dazu, gewisse Trainingslager in Übersee umzusetzen.
Ist der ÖSV im Vergleich zu anderen Verbänden in einer privilegierteren Situation?
Es wird für alle eine herausfordernde Saison. Aber der ÖSV ist in der glücklichen Situation, dass die Vorgänger sehr gut gearbeitet haben und wir finanzielle Sicherheiten haben. Das Ziel muss aber schon sein, dass man jetzt nicht nur von Reserven lebt. Wobei ich der Meinung bin, dass man gerade Krisenzeiten idealerweise für Investitionen nützen sollte.
Zum Beispiel?
Wir wollen sukzessive auf E-Mobilität umstellen und haben in diese Richtung schon einiges vorangetrieben. Das Problem sind die aktuellen Lieferengpässe, wir kriegen einfach die Autos nicht her. Ein weiteres Thema ist das Heizen der großen Zelte bei unseren Veranstaltungen im Winter.
Wegen der gestiegenen Treibstoffpreise?
Genau. Diese Zelte sind mit Diesel de facto nicht mehr refinanzierbar, da wollen wir auf Pellets umsteigen oder in unseren traditionellen Weltcuporten überhaupt in eine permanente Strominfrastruktur investieren. Das ist zwar nicht billig, aber von langfristigem Vorteil. Diesen Mut muss man haben. Wir dürfen uns nicht einschränken, in dem wir nur nach dem Geschäftsjahr denken und rechnen. Wir müssen perspektivisch denken, um sicherzustellen, dass wir mittel und langfristig positive Effekte haben.
Eine Möglichkeit wäre die Ticketpreise bei ÖSV-Veranstaltungen zu erhöhen.
Es wird sowieso schon alles teurer. Die Lifttickets, die Nächtigungen, das ist für alle herausfordernd genug. Wir wollen, dass sich die österreichische Durchschnittsfamilie unsere Veranstaltungen leisten kann und dass sich die Leute begeistern können. Und daher ist es unser Anspruch, preisgünstige Tickets anzubieten.
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