Überraschungssieg in Lenzerheide, Debakel für die ÖSV-Damen
Da hat der Schweizer Mauro Pini den Frauen eine gewaltige Aufgabe gestellt: Petra Vlhovas Trainer setzte einen ungewöhnlich stark drehenden Super-G in die Eispiste von Lenzerheide, der für die ersten drei Starterinnen unlösbar war. 38 Sekunden dauerte die Fahrt von Mirjam Puchner, dann stand die Olympia-Silbermedaillengewinnerin in der Bündner Landschaft. 16 Sekunden weiter schaffte es Ariane Rädler, ehe überraschend die Kanten griffen – Aus. Und Tamara Tippler verlor nach 18 Sekunden einen Ski.
3:0 für den Kurs, dann kam Tessa Worley – und die französische Riesenslalom-Spezialistin schaffte es als Erste ins Ziel. Wie das Rätsel am besten zu lösen ist, fand freilich ihre Teamkollegin Romane Miradoli heraus: 1,37 Sekunden war die 27-jährige Speedspezialistin aus der Skistation Flaine schneller als Worley, das bedeutete den ersten Weltcupsieg.
„Es war schwierig, ich hatte auch kein gutes Gefühl – aber ich habe dann versucht, zu pushen und so viel Geschwindigkeit wie möglich mitzunehmen“, sagte Miradoli, die noch nie besser als Fünfte war und nun an diesem Samstag den ersten französischen Super-G-Sieg seit 2004 (Carole Montillet in Haus im Ennstal) holte.
Kein Profit für Vlhova
Petra Vlhova konnte von diesem Super-G der ganz alten Schule nicht profitieren, die Slowakin handelte sich 3,31 Sekunden (!) Rückstand ein und verlor die Führung im Gesamtweltcup wieder an ihre US-Rivalin Mikaela Shiffrin. Nach ihrer Schaffenspause in Folge des Olympia-Debakels präsentierte sich die 26-Jährige wieder in bekannter Form und wurde 38 Hundertstel hinter Miradoli Zweite, Lokalmatadorin Lara Gut-Behrami kam vor den Augen von Tennis-Ass Roger Federer mit bereits 88 Hundertsteln Rückstand auf Platz 3.
Die Italienerin Federica Brignone sicherte sich als Neunte (+2,20) vorzeitig die kleine Kristallkugel, und das zum zweiten Mal in ihrer Karriere.
Die erste Österreicherin, die es ins Ziel schaffte, war die schwer enttäuschte Ramona Siebenhofer – mit 4,30 Sekunden Verspätung gab es Platz 27 für die Steirerin. Christine Scheyer schied wie Elisabeth Reisinger und so viele andere auch aus, nur 33 von 49 Starterinnen bewältigten den Kurs korrekt.
Beste in Rot-Weiß-Rot war eine Tirolerin, Ricarda Haaser verlor freilich auch schon 2,89 Sekunden und wurde Zwölfte, Stephanie Venier kam auf Platz 15 (+3,03), Nadine Fest belegte Platz 24 (+4,15).
Am Sonntag geht es mit einem Riesenslalom in Lenzerheide weiter (10/13.30 Uhr).
Ausgeschieden u.a.: Elisabeth Reisinger (AUT), Tamara Tippler (AUT), Ariane Rädler (AUT), Mirjam Puchner (AUT), Valerie Grenier (CAN), Alice Robinson (NZL), Elena Curtoni (ITA)
Gesamtweltcup (30/37): 1. Mikaela Shiffrin (USA) 1106 2. Petra Vlhova (SVK) 1039 3. Sofia Goggia (ITA) 851 . Federica Brignone (ITA) 851 5. Sara Hector (SWE) 682 6. Corinne Suter (SUI) 657 7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 635 8. Lara Gut-Behrami (SUI) 590 . Michelle Gisin (SUI) 590 10. Ramona Siebenhofer (AUT) 584 13. Mirjam Puchner (AUT) 482 16. Cornelia Hütter (AUT) 399 18. Tamara Tippler (AUT) 373 19. Katharina Liensberger (AUT) 351 25. Katharina Truppe (AUT) 295 27. Ariane Rädler (AUT) 277Super-G Frauen (8):
1. Federica Brignone (ITA) * 506 2. Elena Curtoni (ITA) 374 3. Sofia Goggia (ITA) 332 4. Mikaela Shiffrin (USA) 300 5. Lara Gut-Behrami (SUI) 286 6. Tamara Tippler (AUT) 259 7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 253 8. Corinne Suter (SUI) 237 9. Romane Miradoli (FRA) 230 10. Marta Bassino (ITA) 204 11. Mirjam Puchner (AUT) 186 12. Cornelia Hütter (AUT) 178 13. Ariane Rädler (AUT) 163 15. Ramona Siebenhofer (AUT) 143Mannschaft Frauen (30):
1. Österreich 4164 2. Schweiz 3738 3. Italien 3329 4. USA 1809 5. Frankreich 1360
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