ÖSV-Personalkarussell nimmt Fahrt auf: Herren-Chef Puelacher geht

Vor dem Abgang: Christian Mitter und Andreas Puelacher
Nach Frauen-Cheftrainer Christian Mitter verabschiedet sich auch Männer-Cheftrainer Andreas Puelacher nach der Saison.

Der große Umbau im ÖSV geht weiter: Nach dem angekündigten Rückzug von Frauen-Cheftrainer Christian Mitter zum Saisonende machte am Samstagvormittag in Kvitfjell das Gerücht die Runde, dass auch Männer-Chef Andreas Puelacher seinen Hut nehmen könnte.

„Sein Vertrag läuft aus, es gibt Überlegungen. Wir werden sehen, wie er sich entscheidet“, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober. Am Samstagnachmittag stellte sich dann Puelacher den Medien und bestätigte seinen Abgang.

„Das Ganze ist heute ein bissl explodiert, eigentlich wollte ich das erst beim Weltcup-Finale in Courchevel und Méribel kundtun", sagte der Tiroler. „Ich habe meine Entscheidung schon gegen Ende von Olympia getroffen." Am Donnerstag vor einer Woche folgte ein „gutes Gespräch" mit Toni Giger, „da habe ich dann gesagt: Ich beendete mit Ende dieser Saison meine Karriere".

Die richtige Entscheidung

„Für mich ist es die richtige Entscheidung, nach acht Jahren jetzt aufzuhören", sagte Puelacher. „Diese Zeit war von sehr, sehr viel Erfolg geprägt, aber es gab natürlich auch Rückschläge wie etwa Verletzungen von Athleten. Oder das einjährige Loch nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher. Aber wir waren gerade bei Großereignissen immer sehr gut darin, Medaillen zu holen."

Der 57-Jährige, der 2014 das Amt vom Montafoner  Mathias Berthold übernommen hatte, stand in den vergangenen Jahren immer wieder einmal in der Kritik, nachdem es auch unter dem einstigen Riesenslalom-Trainer abseits von Marcel Hirscher nur sporadische Erfolge gegeben hatte.  Auf den Tiroler aus Oberhofen könnte ein anderer folgen: der Sölder Patrick Riml, der derzeit noch als Leiter Leistungssport alpin firmiert.

„Er ist immer ein Kandidat“, sagte Stadlober, „dass wir ihn halten wollen ist gewiss. Wo, das ist noch offen.“

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass Herbert Mandl wieder ins Trainerteam des ÖSV zurückkehrt, und zwar als Sportlicher Leiter alpin. Mit dem gebürtigen Niederösterreicher, der längst im Stubaital sesshaft geworden ist, wird Andreas Puelacher am Montag ein Gespräch führen. Dabei geht es um die nächste Funktion für den langjährigen ÖSV-Mitarbeiter.

Kein Mann fürs Kammerl

„Ich sehe mich nicht im Kammerl sitzen und Excel-Tabellen ausfüllen", sagt der Noch-Coach in aller Dankbarkeit dafür, dass er sich sein eigenes Trainerteam zusammenstellen durfte und „elf, zwölf Jahre mit Matthias Mayer arbeiten konnte. Und auch einige mit Vincent Kriechmayer, beide waren ja schon zu meiner Zeit als Gruppentrainer bei mir. Ich hinterlasse eine kompakte Mannschaft, die gut dasteht - und darauf kann ich stolz sein."

Wie seine Zukunft konkret aussehen wird, ist noch offen. „Andi ist einer der erfolgreichsten Herren-Cheftrainer in der Geschichte des ÖSV", streute Generalsekretär Christian Scherer seinem Mitarbeiter Rosen, „wir versuchen nun, so eine Persönlichkeit auch in Hinblick auf die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm in unsere Strukturen einzubinden."

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